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    Danger Mouse
    Lux Prima (mit Karen O)

    VÖ: 15.03.2019 | Label: BMG/Warner
    Danger Mouse - Lux Prima (mit Karen O)

    Vier-Ohren-Test

    Karen O und Danger Mouse sind auf die Erde gefallen, um sie mit ihrem Artpop zu erkunden. Wer sein Album mit einem meditativ driftenden Neunminüter eröffnet, schielt nicht gerade nach dem nächsten Hit. Sehr gut so. Auf „Lux Prima“, ihrem langfristig angebandelten Kooperationsalbum, ziehen uns Yeah Yeah Yeahs-Sängerin Karen O und Produzent Danger Mouse ganz sachte in ihre Sound- und Songwelten hinein. Betonung auf Welten. Sprich: Diversität. Und: Überraschungen. In einem Song wie „Ministry“ sehen wir Soundtrack-Landschaften in grandioser Entschleunigung. In „Turn The Light“ träumen wir uns zu Discofunk in Zeitlupe quer durch Raum und Zeit. Während wir uns beim geerdeten „Woman“ fragen, ob wir uns in einem verrauchten 60s-Club befinden oder auf einem rituellen Tanz. Und das intime Gitarrenstück „Reveries“ klingt wie unter der Bettdecke aufgenommen. Karen O singt von Elementarem. Von Geburt, Liebe, Wandel, weiblichem Selbstbewusstsein und positiven Signalen in Zeiten der Trump-Ära. „Lux Prima“ ist die musikalische und emotionale Suche zweier gereifter Künstler, die uns keine Geradlinigkeit vorgaukeln. Die Stile wie Psychedelic Rock und TripHop beglückend kreuzen. Zu eleganten Basslinien, verzerrt-hallenden Gitarren, sphärischen Synthesizerflächen und transparenten Streichern lotet Karen Os Stimme alles aus. Sie grundiert dunkel, überdreht spitz und weht hell hinfort. Ein freigeistiges Album von betörender Merkwürdigkeit, das zunehmend Sogwirkung entfaltet.
    10/12 Birgit Reuther

    Steile These: Danger Mouse ist einer der am meisten überbewerteten Produzenten. Hier ein weiterer Beweis. Er hat sie alle gehabt. Er ist ein Wandler zwischen den Welten, zwischen Indiepop, HipHop und Score. Einer, der allem seinen geschmackvollen Stempel aufdrückt, der sich im Schönklang vergangener Dekaden suhlt und diese mit Beats und Pop-Fragmenten der Gegenwart anreichert. So hat er schon im Zusammenspiel mit Sparklehorse, mit Jack White und Daniele Luppi, sowie zusammen mit James Mercer als Broken Bells formvollendet gelangweilt. Höhepunktloser Schönklang als Sound-Tapete für Starbucks-Filialen und das Radio-Tagesprogramm. Diese Masche zieht er jetzt gnadenlos mit Yeah-Yeah-Yeahs-Superfrau Karen O durch. Das größte Wagnis ist wahrscheinlich, die Platte mit dem neunminütigen Titel-Track zu beginnen, weil er das dreiminütige Intro aus Synthie und Orchester direkt drangeschwurbelt hat. Die nur neun Songs gehen gut rein, so gut, dass eigentlich gar nichts hängenbleibt. Etwas HipHop-artiges Schlagzeug, 50s-Versatzstücke, ein wenig Soul, James-Bond-Soundtrackhaftigkeit, große Arrangements und Karen O, die teilweise merkwürdig uncharakteristisch klingt – bis sie den Regentanz-Stomper Woman mal etwas wilder intoniert. Das ist gut gemacht und gut gemeint, aber auch so egal, so schlicht, so medioker, irgendwie zu perfekt und zu glatt. Vielleicht ist es auch einfach nur Pop für zahnlose Feinschmecker. Karen Os neuerliches „Date With The Night“ ist jedenfalls schrecklich zahm.
    6/12 Jan Schwarzkamp

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