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    Children Of Bodom
    Hexed

    VÖ: 08.03.2019 | Label: Nuclear Blast
    Text:
    8 / 12
    Children Of Bodom - Hexed

    Children Of Bodom beweisen mit ihrem zehnten Album das nötige Fingerspitzengefühl, um sich gekonnt zum eigenen Kitsch zu positionieren.

    Alexi Laiho hat sich bereits vor Jahren dazu entschieden, mit einer Mischung aus schillernden Keyboards, Heavy-Metal-Melodien, Thrash-Riffs und kehligem Krächzen eine ewige Gratwanderung zu vollziehen, die ihn Song um Song dazu verdammt, sich auf die Probe stellen zu lassen. Jedes noch so kleine Detail verleitet die Szene dazu, entweder von Verrat an der Sache, nachlassendem Können oder Rückkehr zu alter Form zu fabulieren, eben weil Laiho zwar nie ganz ausverkauft hat, aber schon immer eher ein Poser war. Viel spannender als diese Glaubenskriege ist erstaunlicherweise „Hexed“ selbst, in das die Finnen nicht nur drei Jahre, sondern auch viel kompositorische Hingabe investiert haben. Hier ist wenig Melodic Death nach Zahlen, stattdessen werden die alten Trademarks spektakulär zelebriert, wie das klapprige Grusel-Keyboard, das der Rest der Band tänzelnd in „Hecate’s Nightmare“ auf Händen trägt und gar um kleine Black-Metal-Reminiszenzen anreichert, oder das Power-Metal-Riff, das in „Under Grass And Clover“ Pirouetten dreht. Laiho selbst darf im eingängigen „Platitudes And Barren Words“ seine Stimme sogar in Richtung Gesang bewegen, ohne dabei seine exaltiert-eklige Hexenzirkel-Attitüde zu vergessen. Es ist eben dieses Bewusstsein, gepaart mit Detailverliebtheit und einem Gespür für Technik, die vor langweilender Selbstüberschätzung bewahrt. Children Of Bodom drohen in Songs wie „Hexed“ das Epos mit Gang-Shouts und betont klischiertem Ende immer nur an, liefern aber selbst in eher soliden Momenten („This Road“) punktgenaue Unterhaltung.

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