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    Astronoid
    Astronoid

    VÖ: 01.02.2019 | Label: Blood Music
    Text: Paul Klur
    9 / 12
    Astronoid - Astronoid

    Dieser Blackgaze schmeckt nach Luftschokolade: süß, fluffig, aber trotzdem mit Biss. Deshalb sind Astronoid für ein größeres Publikum zugänglich als typische Genre-Alben.

    Die Kombination höchstens entfernt verwandter Elemente ist auf diesem Album kein Experiment mehr – das Quintett aus Boston lässt Genres mittlerweile mit traumwandlerischer Sicherheit verschmelzen. Ob im sanften Post-Rocker „Fault“ plötzlich ein Heavy-Metal-Gitarrensolo auftaucht oder sich „I Wish I Was There When The Sun Set“ trotz treibenden Thrash-Schlagzeug ganz gemütlich an Dreampop anschmiegt: Die Verbindung gelingt und mündet immer wieder in einem erhabenen, mitreißenden Strudel. Oft bleiben die daraus hervorgehenden Songs zwar hinter einer dichten Wall of Sound verborgen, durch diesen nebeligen Schleier leitet einen aber ganz hervorragend Brett Bolands melodischer Gesang, der weit von Extrem-Metal entfernt ist. Die metallischen Elemente sind in dieser lichtdurchfluteten Musik sowieso eher ein Aufhänger oder Kontrapunkt als der wahre Kern der Sache. Im Zentrum steht vielmehr inspiriertes, vielschichtiges Songwriting, das sich im weitläufigen Astronoid-Kosmos einfach das Stilmittel heranzieht, das zur Grundidee des Songs am besten passt. So entstehen verspielte Shoegaze-Songs wie „Lost“ oder die temporeiche, eingängige Single „I Dream In Lines“, die durchaus in Emo- und Pop-Punk-Territorium hineinreicht. Zusammengehalten wird alles von einer verträumt-melancholischen Grundstimmung, die sich in Form von herrlichen Melodien durch das ganze Album zieht. So groß ist der Raum also, den Bands wie Deafheaven oder Alcest für die Szene und damit auch für Astronoid herausgespielt haben.

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