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    John Garcia
    John Garcia & The Band Of Gold

    VÖ: 04.01.2019 | Label: Napalm
    Text:
    John Garcia - John Garcia & The Band Of Gold

    John Garcia, die Stimme des Stoner- und Desert-Rock, hat einen Lauf. Mit neuer Band definiert er sich und seine Musik zwar keinen
    Deut neu, stagniert dafür aber bravourös.

    Es läuft bei Veterinärkrankenschwester Garcia. Nach dem Ende von Kyuss existierten Slo Burn nur kurz, auch Unida versandeten viel zu schnell in der kalifornischen Wüste. Dann kamen Hermano, die es immerhin auf drei Alben brachten. Mit denen war 2007 dann auch Feierabend, und es wurde still um Garcia. 2010 machte er sich dann daran, den Backkatalog von Kyuss mit wechselnden Mitmusikern auf die Bühne zu bringen, was zum Projekt Vista Chino führte. Seitdem hat Garcia einen Lauf. Von Vista Chino kommt 2013 das Debüt, 2014 legt er unter seinem Namen eine Art Soloalbum vor, 2017 dann die Fortsetzung „The Coyote Who Spoke In Tongues“. Jetzt folgt das dritte, wofür er die Band Of Gold zusammengestellt hat, was in etwa so läuft wie bei Brant Bjork, der ja The Bros und die Low Desert Punks hinter sich geschart hat. Gitarrist Ehren Groban ist schon länger in Garcias Dienst. Bassist Mike Pygmie macht sonst mit Nick Oliveri bei Mondo Generator gemeinsame Sache, und Schlagzeuger Greg Saenz war in den 80ern bei den Crossover-Thrashern Excel und danach Teil der Suicidal-Tendencies-Clique. Während das Album von Vista Chino unfertigen Jam-Charakter hatte, wirkten Garcias Solo-Exkursionen wesentlich ausformulierter. Das trifft glücklicherweise auch auf John Garcia And The Band Of Gold zu, das – im Gegensatz zum Vorgänger – wieder ohne Kyuss-Song-Recycling und Unplugged-Ausflüge auskommt. Das tolle Stoner-Space-Rock-Stück „Space Vato“ kommt zu Beginn gar ganz ohne Garcias Stimme aus und klingt, als hätten Karma To Burn einen entspannten, atmosphärischen Song geschrieben. Danach folgen zehn Stücke, die zwar überraschungsarm sind, dafür aber ein sattes Kondensat aus allem, was Garcia zuvor gemacht hat. In „Jim’s Whiskers“ sind es etwa Unida und im pumpenden „Kentucky II“ lebt der Sex von Kyuss oder den frühen Queens Of The Stone Age weiter. Das mag auch daran liegen, dass Chris Goss seine Finger damals wie heute im Spiel hatte. Er hat der Platte diesen klassischen Wüsten-Sound verpasst, der nach glühenden Verstärkerröhren, vibrierendem Staub, flirrender Sonne und ausgebleichten Markisen klingt. Alles haben Goss und Garcia schön kompakt gehalten. Erst die letzten drei Songs schleppen sich über die Vier-Minuten-Marke, weil sich „Cheyletiella“ einen herrlich warm brummenden Gniedel-Jam in der Mitte gönnt. Und „Softer Side“ ist natürlich selbsterklärend betitelt und zeigt in einem Sommernachtstraum Garcia von seiner weichen Seite.

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