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    Le Butcherettes
    bi/MENTAL

    VÖ: 01.02.2019 | Label: Rise
    Le Butcherettes - bi/MENTAL

    Vier-Ohren-Test

    Teresa Suárez‘ Songqualität hinkte ihrer erratischen Bühnenpräsenz immer hinterher. Damit ist Schluss. Was sich hoffentlich nicht ebenfalls über Suárez‘ Beziehung zu ihrem Langzeitförderer Omar Rodriguez (At The Drive-In, Mars Volta, Antemasque) sagen lässt. Fest steht: Nach drei von Rodriguez produzierten Alben hat Suárez für die vierte Butcherettes-LP den früheren Talking Heads-Musiker Jerry Harrison ans Mischpult geholt. In dieser Konstellation nun feiert sie ihren Durchbruch als die grandiose Songwriterin, die man immer in ihr vermuten konnte, aber selten gehört hat. Während ihre vorherigen Alben stets etwas gedrosselt klangen und das Konzept der femalefronted Punkband zu klassisch interpretierten, hat sich Suárez‘ das Präfix „Post“ vor ihren Stil gestellt und malt plötzlich mit einer unverhofften Souveränität in allen erdenklichen musikalischen Farben: „Give/Up“ wird von einem zerschossenen Blues-Riff durch die Strophe getragen, in „Father/Elohim“ ertönt ein Bläsersatz im Refrain und „Breath“ gefällt sich als gespenstischer Akustikschleicher, bevor der Song auf halbem Weg plötzlich umschlägt und mit kraftvollen Gitarren dem Ziel entgegenstürmt. Jello Biafra wird nicht lange überlegt haben, dieser Platte – zumal direkt im Opener – seine Stimme zu geben: „Bi/Mental“ präsentiert die Butcherettes nicht nur als eine wandlungsfähige, genreübergreifende Rockband. Sie könnte auch der allerletzte Schritt vor dem Meisterwerk gewesen sein.

    9/12 Dennis Plauk

    Bisher fehlten Le Butcherettes die Songs, um ihren fancy Zirkus auf der Bühne zu untermauern. Bisher? Wenn wir ehrlich sind, ändert sich daran auch mit „Bi/Mental“ nicht viel. Terri Gender Bender alias Teresa Suárez kreischt, jault, kiekst, heult, wimmert sich darauf durch 13 Songs, die immer dann am besten sind, wenn sie ihre Stimme nicht missbraucht. Dabei stehen ihr mal wieder irgendwelche neuen Musiker zur Seite, denn die wechselt sie von Tour zu Tonträger zu Tour wie ihre Unterhosen. Das eröffnende „Spider/Waves“ hat so seine Momente, fungiert in seiner Überlänge aber vor allem als Schaulaufen für Suárez‘ schrille Fähigkeiten, bis am Ende noch Jello Biafra reinlabern darf. Der tatsächliche Höhepunkt ist mit „Father/Elohim“ bereits an vierter Stelle erreicht: ein kurzer, eingängiger Punkrocker. Danach franst die Platte aus: Wave, Pop, Post-Irgendwas, Experimente, Field-Recordings. Vieles zerhackt, bewusst uneingängig, aber auch egal, so egal wie einst Suárez‘ Projekt Bosnian Rainbows mit ihrem Partner Omar Rodriguez-Lopez. Den beiden stand die Liaison mit den Melvins als Crystal Fairy weitaus besser. Aber Le Butcherettes sind halt eine andere Band. Eine, die dem Bühnengehampel, dem grellen Fummel und der WarPaint Taten folgen lassen sollte. Am besten in Form ausformulierter, schlüssiger Songs. Bis dahin muss man den armseligen Fade-out im ansonsten stimmigen „Dressed/In A Matter Of Speech“ als künstlerische Bankrotterklärung werten.

    5/12 Jan Schwarzkamp

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