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    Turbostaat
    Nachtbrot

    VÖ: 11.01.2019 | Label: 8null9/Cargo
    Text:
    Turbostaat - Nachtbrot

    Turbostaat sind eine der besten Live-Bands Deutschlands. Es ist daher gut und folgerichtig, dass sie sich mit „Nachtbrot“ ein sehr gutes Livealbum zum 20. Geburtstag schenken.

    Denn „Nachtbrot“ fängt etwas ziemlich Wichtiges und gar nicht so Selbstverständliches ein: den Geist eines Turbostaat-Konzerts. Wo viele Liveplatten naturgemäß eher klingen wie besser gemischte Bootlegs – also wie schlechter gemischte Alben – vermittelt „Nachtbrot“ tatsächlich das Gefühl, man stünde jetzt auch da, im Conne Island in Leipzig, drei Abende hintereinander im Mai 2018. Weil das Publikum genau so laut singt wie Jan Windmeier und danach noch lauter jubelt, da ein Abend mit Turbostaat in der Regel ein wirklich guter ist. Weil Haus und Hof-Produzent Moses Schneider den 21 Liedern einen gleichermaßen druckvollen wie dreckigen Sound beschert hat. Und weil sich Turbostaat trotz des feierlichen Anlasses nicht in prätentiösen Geburtstagsreden verlieren, sondern einfach machen. „Lasst uns zusammen singen“, sagt Windmeier deshalb mitten in „Wolter“, und dieser knappe Satz umschreibt die Attitüde der Band perfekt: keine große Aufforderung, kein Scheiß, bloß eine kleine Bitte, die natürlich gar nicht nötig ist, sondern eher eine Frage des respektvollen Miteinanders unter Freunden. Wie bei einem typischen Turbostaat-Konzert üblich spielt sich die Band quer durch ihr Schaffen, konzentriert sich zwar eher auf die jüngeren Alben als die älteren, streift aber auch „Schwan“ und „Flamingo“ unter anderem mit „18:09 Uhr. Mist, verlaufen.“ und „Monstermutter“. Die großen Hits von „Vormann Leiss“ und „Das Island Manöver“ spart sie natürlich auch nicht aus. Ungewöhnlich wird es mit „Kriechkotze“, einem Cover der Gießener Punkband Dellwo. In der Spannweite der älteren Lieder und jenen von „Stadt der Angst“ und „Abalonia“ werden gleichsam Turbostaats Wurzeln und ihre Entwicklung anschaulich offengelegt: Als planlose Schrammelgruppe in Husum gestartet, die nach eigenen Angaben die eigenen Instrumente nicht beherrschte, und schließlich zur durchdachten Konzeptband gewachsen, die ein vertracktes Deutschpunk-Epos wie „Eisenmann“ zu Papier und erfolgreich auf die Bühne bringt. Gut daran ist: All das passt hervorragend zusammen, nichts wirkt auf „Nachtbrot“ deplatziert. Jeder Song hat seinen Platz. Es ist alles aus einem Guss. Wie ein Turbostaat-Album eben. Garniert wird es mit einem 60-seitigen Fotoband, der der Vinyl-Version beiliegt und in dem auch den Gästen der drei Konzerte in Leipzig namentlich gedankt wird. Völlig zurecht: Diese Leute sind auf „Nachtbrot“ ebenso Teil der Band wie es Jan Windmeier, Rollo Santos, Tobert Knopp, Peter Carstens und Marten Ebsen seit nunmehr 20 Jahren sind.

    weitere Platten

    Uthlande

    VÖ: 17.01.2020

    Abalonia

    VÖ: 29.01.2016

    Stadt der Angst

    VÖ: 05.04.2013

    Das Island Manöver

    VÖ: 09.04.2010

    Vormann Leiss

    VÖ: 17.08.2007

    Schwan

    VÖ: 24.11.2003

    Flamingo

    VÖ: 30.11.1999