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    Asbest
    Driven

    VÖ: 28.09.2018 | Label: A Tree In A Field Records / Czar Of Crickets Productions
    Text:
    9 / 12
    Asbest - Driven

    Asbest, das sind dünne Fasern, die irgendwann zu Staub zerbrechen und sich beim Einatmen auf die Lunge legen. Das aus Basel verursacht allerdings keinen Lungenkrebs, sein Album „Driven“ dringt aber tief in einen ein und entfaltet dort eine zerstörerische Wirkung.

    Es ist widerspenstig, es ist hartnäckig und es kracht: Das Schweizer Trio hat sich für den Sound seines Debüts ausgiebig an den Eigenschaften des namensgebenden Materials und drüber hinaus bedient. Ihren noisigen Post-Punk schleudern sie einem so aggressiv entgegen, wie es der einst als nützlich gesehene Baustoff mit seinem gesundheitsgefährdenden Staub beim Entfernen ist. Musikalisch klingt das, als würde man die Rohheit von Metz oder Pissed Jeans mit der Experimentierfreude von A Place To Bury Strangers verbinden und mit Shoegaze-Elementen unterstreichen. Kalt und mechanisch sägt die Gitarre im eröffnenden Titelstück an den Nerven und im achtminütigen „Means Of Reproduction“ lullt einen der repetitive Walking-Bass langsam ein. Spätestens dann ist es zu spät, und die pessimistisch-trostlose Atmosphäre auf Driven hat sich eingenistet und krebsartig im Körper breitgemacht. Beinahe krächzend und gequält lässt Sängerin Robyn Trachsel die verzweifelte, unbequeme Stimmung immer wieder aufwallen. „They kill the happy ones first“, klagt sie etwa im gesellschaftskritischen „They Kill“. Asbest reihen sich damit neben den Mannheimern Euternase oder dem Jungbluth-Folgeprojekt Criminal Body in eine Reihe vielversprechender Noise-Bands aus dem deutschsprachigen Raum ein. Wie ihr Namenspatron werden sie dabei hoffentlich so hartnäckig und gefährlich bleiben, dass es lange dauert, bis sie wieder verschwinden.

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