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    Sick Of It All
    Wake The Sleeping Dragon!

    VÖ: 02.11.2018 | Label: Century Media/Sony
    Text:
    Sick Of It All - Wake The Sleeping Dragon!

    Fäuste raus, Klassenarbeit: Seit nunmehr 32 Jahren sind Sick Of It All stinksauer. Wer sich solche Gefühle derart frisch hält, ist entweder wahnsinnig dumm, das exakte Gegenteil davon oder der letzte Stammhalter des New York Hardcore.

    Zeit für Geplänkel haben die New Yorker auf ihrer elften Platte nicht veranschlagt. Okay, ungefähr zwölf Sekunden, dann aber bricht schon „Inner Vision“ los: „Fire“ reimt sich auf „Desire“ und nichts daran ist schlecht. Auch nicht, dass Lou Kollers gebellte Geistesblitze locker in einen Glückskeks gepasst hätten: „The answers to our problems reside in the mind/ Knowing yourself is the way to break free“. Natürlich wäre das in einer Parallelwelt Stoff für wirklich miserable Unterarm-Tattoos, doch die Romantik des Einfachen schließt eben auch mit ein, dass im Kern etwas Wahres dran ist. Die Magie von Hardcore wiederum besteht seit jeher darin, keine großen Umwege zu fahren, sondern den direkten Weg zu wählen: Geradeaus, mitten rein und wenn es sein muss: aufs Maul. Nur sind Lou Koller und Co. reif genug, um zu wissen, dass Aggression allein einen Scheiß wert ist, wenn da nicht etwas PMA mitschwingt, die Positive Mental Attitude im Sinne der Bad Brains. Nicht erzählen, wie man schlechten Menschen den Arsch versohlen will, sondern weshalb. Das ziehen Sick Of It All auf „Wake The Sleeping Dragon!“ derart frisch und unbekümmert durch – es ist nicht nur vollkommen überraschend, sondern auch annähernd so irre und ansteckend. Bei „Bull’s Anthem“ vergrößern Chuck Ragan (Hot Water Music) und Tim McIllrath (Rise Against) SOIA zu einer Art bierseligem Streetpunk-Gesangsverein, nur um sich zwei Minuten später im furiosen „Robert Moses Was A Racist“ eine Ikone ihrer Nachbarschaft vorzuknöpfen: den Stadtplaner Robert Moses. Der konstruierte in den 30ern Brücken im New Yorker Stadtgebiet von mutmaßlich absichtlich niedriger Höhe, um die vorwiegend farbige Unterschicht, die öffentliche Verkehrsmittel wie Busse nutzen musste, von den attraktiven Naherholungsgebieten fernzuhalten. Ob die Wut nun mittels Punkrock, Streetpunk, Hardcore oder Metal in die Welt gebellt wird – auch darüber sind Sick Of It All längst hinaus. Mit dem Enthusiasmus eines Hundes, der sich so freut, dass er dem Herrchen zur Begrüßung erstmal versehentlich mit einem Kinnhaken niederstreckt, feuert das Quartett aus allen Rohren und tut fast so, als sei das hier ein Debüt. Kein Funken selbstgerechte Nostalgie, schon gar keine Ehrenrunde – „Wake The Sleeping Dragon!“ ist eine Machtdemonstration. Das Beste, das dem New York Hardcore passiert ist, seit Biohazard keine Platten mehr machen.

    weitere Platten

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