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    Nag
    Nagged To Death

    VÖ: 23.11.2018 | Label: Fysisk Format / Cargo
    Text:
    8 / 12
    Nag - Nagged To Death

    Nach höherem Sinn sollen Andere fragen, die Gebrüder Nag hasten auch auf ihre zweiten Album rücksichtslos durch 13 Blackened- Hardcore-Variationen.

    Im Grunde verrät das Cover bereits einiges über das Selbstverständnis des norwegischen Trios: Zu sehen ist dort eine Radierung des Künstlers Theodor Kittelsen, dessen mal naiv-mythische, mal morbideromantische Bilder häufiger Black-Metal-Artworks zieren. Statt jedoch mit Nostalgie oder schwarzem Schauer zu kokettieren, ist auf „Nagged To Death“ ein bräsig dreinblickender Seekobold zu sehen, mit dem Nag laut Promozettel-Legende einen Pakt zwecks Ideenfindung geschlossen haben. Allzu ernst sollte man diesen Klamauk nicht nehmen, im Gegenteil: Vielmehr ist er Indiz dafür, wie locker die Musiker mit heiligen Instanzen wie Black Metal oder Punk umgehen. Die mit dissonanten Riffs ausgestattete Nihilismus-Nummer „Dumb Little Life“ rotzen sie ungerührt herunter, den hymnischen Refrain im verhältnismäßig ausufernden „No Rest For The Blessed“ ersticken sie im Hall und sabotieren das theoretische Hit-Potential zusätzlich mit einem wahnwitzigen Blast-Beat-Exzess. Zu Beginn jedes Songs kriecht die Gitarre grundsätzlich aus räudigem Feedback, das Schlagzeug scheppert wie eine voluminöse Blechdose, und wenn irgendein Part verspricht, zu komplex zu werden, ist stets ein simpel-chaotischer Rhythmus zur Stelle, um die Struktur rechtzeitig herunterzubrechen. Von dem metaphysischen Tand, den viele ihrer Zeitgenossen mit sich herumschleppen, ist Nag nichts anzumerken – auf lange Sicht vielleicht sogar zu wenig, wenn sich das Trio nicht in den bereits auf diesem Album teils spürbaren Redundanzen
    verlieren will.

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