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    Thunderpussy
    Thunderpussy

    VÖ: 10.08.2018 | Label: Stardog/Republic/Universal
    Text:
    8 / 12
    Thunderpussy - Thunderpussy

    Was auf den ersten Blick wie Punk’n’Roll für angetrunkene Vorstädter aussieht, klingt in Wahrheit wie Seattle Glamrock von 1995 – nur ohne Angst vor, äh, Cock Rock. Herrlich altbacken ist das Debüt des vom Pearl-Jam-Gitarristen Mike McCready protegierten Quartetts.

    Dennoch: Wahrscheinlich wird Stadion- oder wenn man so möchte Cock-Rock nicht mehr viel feministischer werden. Wie Florence und ihre Maschine, nur mit etwas weniger Kunstschule, dafür aber ordentlich Glam, Led Zeppelin und generationenübergreifendem Rockzeug, lassen Thunderpussy gar nichts anbrennen. Auch der wertkonservative, aber funky Hardrock von „Speed Queen“ zielt auf Regionen ab, die eher selten Tageslicht sehen, allerdings aus Frauensicht, den Spieß herumgedreht, voll von griffiger Plakativität: Vergiss die kleinen Gesten, die Zwischentöne und das Subtile – lieber weit ausholen, denn das alles soll bitteschön auch in der letzten Reihe noch laut und deutlich erkennbar sein. Und immer ein bisschen so tun, als würde man vor lauter „untenrum“ nur selten „obenrum“ – kennen wir ja von den Kings Of Leon, Gospelcharme inklusive. Mit „Gentle Frame“ springt dabei ein wasserdichter Hit raus, der auch The Gossip gut reingepasst hätte, bevor die versuchten, gleichermaßen Lagerfeld, Markus Lanz und der LGBTQ-Community zu gefallen. Auch Thunderpussy wollen manchmal etwas zu viel und das zu schnell. Je öfter Molly Sides da fast am Anschlag Haken schlägt, desto mehr nutzt sich der Trick auf Langstrecke ab. Nur selten brechen Thunderpussy diese Perfektion auf und lassen auch mal Schrullen zu wie im irren „Utero Tango“, den Punkrock in Thunderpussy oder das Fragile in „Young & Pure“.