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    L.A. Witch
    L.A. Witch

    VÖ: 08.09.2017 | Label: Suicide Squeeze/Cargo
    Text:
    7 / 12
    L.A. Witch - L.A. Witch

    L.A. Witch klingen auf ihrem Debüt, als wären sie vom Leben völlig gelangweilte Menschen, die in ihrem Alltag am liebsten auf der Couch rumhängen und kiffen. Beeindruckend, wie man mit dieser Einstellung trotzdem coole Musik machen kann.

    Am stärksten schlägt sich das im Gesangsstil von Frontfrau Sade Sanchez nieder, die so sehr nölt, als wollte sie Die Nerven-Frontmann Max Rieger Konkurrenz machen, aber wahrscheinlich hat sie von dem noch nie gehört. Ihre beiden Mitstreiterinnen machen ebenfalls keinen Hehl daraus, dass sie ihre in Reverb badenden Lo-Fi-Garage-Songs am liebsten ganz gemächlich angehen. Mit ihrem schrammelig-klirrenden Sound klingen L.A. Witch zwar so dreckig wie Metz, benutzen ihn aber selten zum Ausbruch und konzentrieren sich mehr auf smooth groovenden Blues. Treibende Songs wie „Drive Your Car“ sind die Ausnahme – und selbst der klingt am Ende mit einer unheimlich relaxten Tempodrosselung aus. Und die tut gut, denn mit gedrosselter Geschwindigkeit klingt das Trio aus Kalifornien am besten. So wie in „Baby In Blue Jeans“, das sich durch absolut nichts aus der Ruhe bringen lässt. Oder wie im „Closer Get Lost“, das mit seiner simplen, aber äußerst wirkungsvollen Gitarrenmelodie beinahe sphärische Klänge entfaltet und sich schließlich betont schleppend gibt. Diese einzelnen Elemente verschwimmen zu einem Gesamtkunstwerk, dem scheinbar alles völlig egal ist, das in seiner Ziellosigkeit aber doch ankommt. Dazu passt, dass L.A. Witch völlig ohne Highlights oder große Aha-Momente auskommt. Die wären für den Sound, den die Band anstrebt, eh nur hinderlich gewesen.

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