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    The Wave Pictures
    Brushes With Happiness

    VÖ: 22.06.2018 | Label: Moshi Moshi/Rough Trade
    Text: Udo Boll
    8 / 12
    The Wave Pictures - Brushes With Happiness

    Die Indie-Blues-Band überzeugt auch im Balladenmodus.

    The Wave Pictures, Englands größte kleine Indieband, hatte schon immer ein Händchen fürs Drama in Moll, doch zuletzt hatte sich das Trio eher auf Platten in Dur konzentriert. Trash-Blues war die Nische, in der es sich die Wave Pictures eingerichtet hatten, die Platten klangen blechern und lebensfroh, man fand sie gut, hörte sie aber selten. Nun ist die Traurigkeit zurück. „Brushes With Happiness“ ist der ironische Titel des neuen Albums, auf dem die Band von Beginn an einen festen Willen zum Trübsal zeigt. Mit genügend Kraut und Alkohol als Proviant schlossen sich die drei Musiker im Studio ein und entwickelten diese Songs – ganz langsam, man hatte alle Zeit der Welt. Das hört man insbesondere dem ersten Stück an, einer Erzählung vom „Red Suitcase“, der in der Lobby eines Holiday-Inn-Hotels steht. Der Song klingt wie eine Arbeiterklassenversion von Nick Cave, auch Slocore-Bands wie Songs: Ohia sind nicht weit. Erst nach sieben Minuten ist Schluss, doch der nächste lange Song wartet schon. Er heißt „Rise Up“, ist aber eine Sache fürs Hinlegen oder Liegenbleiben, die Geige ist ein neues Element, kontrastiert die Gitarre von David Tattersall, die sich gerne in die erste Reihe schleicht. „The Little Window“ hat einen etwas beschwingteren Rhythmus, Tattersalls Sprechgesang klingt sehr englisch, erinnert an die Landedelmänner von And Also The Trees; auch „The Burnt Match“ bedient sich englischer Traditionen, hier eher dem Avantgarde-Folk der Incredible String Band oder der Trembling Bells. Der letzte Song heißt „Volcano“, doch der Ausbruch bleibt aus: The Wave Pictures bleiben ihrem Konzept bis zum Schluss treu.

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