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    Cancer Bats
    The Spark That Moves

    VÖ: 20.04.2018 | Label: Bat Skull
    Text:
    Cancer Bats - The Spark That Moves

    Cancer Bats bleiben weiter in Bewegung – musikalisch und im Kopf.

    Deshalb erscheint „The Spark That Moves“, das sich stärker auf den rotzigen Hardcore ihrer Frühphase konzentriert, auch als Surprise Release ohne jede Vorankündigung. Die meisten Bands aus dem Dunstkreis, in dem sich die Cancer Bats seit ihrem Debüt von 2006 bewegen, haben sich musikalisch längst umorientiert. The Ghost Of A Thousand: aufgelöst. Gallows: klingen mittlerweile mehr nach Post als Punk. Every Time I Die: Fahren den Southern-Hardcore-Faktor immer stärker zugunsten vertrackterer Arrangements zurück. Bleiben also nur noch die vier Kanadier übrig, die als eine der wenigen Bands dieser Größe noch erfolgreich Southern Rock und doomig angehauchten Stoner Metal mit Hardcore Punk mischen. Bei aller Liebe für den Vorgänger „Searching For Zero“, auf dem Sänger Liam Cormier sich deutlich am Proto-Metal von Black Sabbath & Co. orientiert: „The Spark That Moves“ ist zugleich ein Schritt nach vorne und der Blick zurück. Ersteres, weil die Band ihr allzu bemühtes 70er-Epigonentum vom Vorgänger wieder beiseitelegt. Zweiteres, weil sie sich auf ihre wahren Stärken zurückbesinnt, die die geballte Faust wie von selbst nach oben schnellen lassen und Jeansjacken ohne rückenfüllenden Backpatch ihrer Daseinsberechtigung berauben. Schlenzt die Band für den Opener „Gatekeeper“ noch Schellenkranz, Orgeleinsprengsel und satten, aber moderat swingenden Southern-Groove unter das endlich wieder geil garstige Keifen von Cormier, zieht sie im folgenden „Brightest Day“ das Tempo zu Textzeilen über Holzfällerhemden (!) und eine positive Lebenseinstellung ordentlich an. Damit erinnert das Quartett angenehm an Kracher aus dem eigenen Katalog wie „Bricks & Mortar“ von „Dead Set On Living“ (2012). Dieses Gefühl stellt sich auch bei Songs wie „Space And Time“, das Umweltsündern und dem rücksichtslosen Verhalten der Menschheit den musikalischen Mittelfinger zeigt, oder dem zukünftigen Circle-Pit-Hit „Can’t Sleep“ ein. Vor allem dieser Song vereint in unter drei Minuten alles, wofür die Band bekannt ist: den bitterbösen Grummelbass von Jaye Schwarzer, das rhythmische Feingefühl von Schlagzeuger Mike Peters und die mit jaulenden Pinch Harmonics und Wah-Effekten getränkten Melodiebögen von Gitarrist Scott Middleton. Selbst wenn sich Cormier wie in „Bed Of Nails“ zur Abwechslung doch an Klargesang versucht, klingt das mehr nach mobilen Red Fang auf Speed als unpassendem Ozzy-Kopismus. Schön, dass wenigstens einem Vertreter der Southern- Stonercore-Bewegung die Lust an Shuffle-Beats, Hardcore-Attitüde und satten Riffs nicht so schnell vergeht.

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