Stereo Total
Monokini

Als ich neulich in Acapulco meiner Zweitfrau von der neuen Stereo Total-Platte vorschwärmte, meinte sie nur (hier bitte französischen Akzent vorstellen): `Ach du mit deinän regressiven gleinän Vergnügüngen. Komm liebär zu mir und öl mir meine Rücken mit die Stutenmilch äin.` Später, im Auto, auf der Fahrt zum lokalen Swingerclub, sang sie immerhin schon den Refrain zu „Lunatique“ und „LA, CA, USA“ mit. Und als ich mich am Abend bei einem Gläschen Cognac und ein paar alten Jacques Dutronc-Platten zu entspannen versuchte, war sie es, die begeistert von den seltsamen Fiepstönen und den niedlich bizarren Gitarren- und Orgelsounds auf „Monokini“ sprach. Ausserdem sei Françoise Cactus eine wunderbare Sängerin und die Flucht in Klänge aus besseren Zeiten bedeute schliesslich noch lange nicht, dass man den Kontakt zur Wirklichkeit vollkommen verloren habe. Meine ewigen Reisen gingen ihr auch ganz schön auf die Nerven und überhaupt: `Offentlisch ist bald wiedär eine Grand Prix Eurovision de la Chanson in die Télé!` La vie est une bulle de savon, dachte ich nur. Oder so ähnlich.