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    White Hills
    Stop Mute Defeat

    VÖ: 19.05.2017 | Label: Thrill Jockey/Rough Trade
    Text:
    5 / 12
    White Hills - Stop Mute Defeat

    Die Vergangenheit wird nicht rosiger. Auf ihrem neunten Album kratzen White Hills die nächste Schicht vom Kellerboden der 80er in New York.

    Inzwischen hängt da nicht mehr viel, wenn jemand ein Handylicht anwirft, kann man schon den nackten Stein sehen, und langsam wird das zum Problem. Keine Frage, es bleibt grundsätzlich richtig und wichtig, düster geföhnte Haare zu tragen, sich die Kleidung aufregend zu krempeln und so eckig Zeitlupe zu tanzen, dass man daran Geodreiecke kalibrieren kann, aber rein musikalisch sind die frühen 80er irgendwann einfach ausgeschöpft. Noch wollen White Hills das nicht wahrhaben. Wo sich zuletzt „Walks For Motorists“ vor zwei Jahren noch um eine gewisse Spacigkeit bemühte, verhackstückt „Stop Mute Defeat“ nur noch die Reste von Industrial, Postpunk und sämtlichen Waves, die bisher nirgends untergekommen sind. Es klonkt und hallt wie in der allerletzten verlassenen Fabrik Brooklyns, bevor die allernächste Smoothie-Bowl-Bar einzieht. Ego Sensation zieht den Bass über gemeine Beats und absurde Gitarrenriffs und Dave W. singt dazu durch gefletschte Zähne über die Korruptheit der Welt. „Subliminal seduction/ A serenade with a grenade“, heißt es zu Beginn des gefährlich schleichenden Openers „Overlord“, was mit Sicherheit viele gesellschaftliche Problematiken treffend beschreibt, die eigene Wirkung aber ein bisschen überschätzt, denn dafür passiert hier und in den nächsten sieben Stücken zu wenig Eindrucksvolles. „Stop Mute Defeat“ ist das Album, zu dem man gerne im Nebel vor der Bühne rumhängt, solange draußen die Normalos rumlaufen, aber wenn die endlich schlafen, gibt es anderswo aufregenderen Nihilismus.

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