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    Olsson
    Millions

    VÖ: 12.05.2017 | Label: Universal Music/Alive
    Text:
    7 / 12
    Olsson - Millions

    Zwischen britischem Rave und aalglattem Pop: So clever Olssons Songs sind, so unsicher ist sich der Schwede, was er eigentlich machen will.

    Hinter dem skandinavischen Allerweltsnamen Olsson verbirgt sich ein versierter Songwriter und Poparbeiter, der schon Hits für Charlie XCX geschrieben und mit Künstlern wie Icona Pop zusammengearbeitet hat. Das sollte man im Hinterkopf behalten, wen man sich seinem Debüt „Millions“ nähert. Dessen Auftakt mit „Hold On“ ist fulminant. Schwedisches Popverständnis trifft auf schlurfenden Stereo MC’s-Groove und irgendwo im Background steuern Bran Van 3000 den Chor bei. Noch besser wird es im folgenden „Ca m’est egal“, das einen mit seinem The-Farm-Groove und dem süßlichen Gesang von Daniel Adams-Ray direkt zurück in die Hochzeit des Rave beamt, als damit noch vorwiegend die tanzbaren Songs von britischen Gitarrenbands bezeichnet wurden. Noch weiter in diese Zeit hinein beamt einen „This Heat“ mit seinem Happy-Mondays-Piano. Die blasierte Arroganz, mit der Olsson hier singt, erinnert zu gleichen Teilen an Shaun Ryder und Liam Gallagher. Doch danach beginnen die Probleme von „Millions“. Mit zunehmender Spielzeit verliert Olsson seinen Fokus auf die bunteste Periode der 90er und landet bei relativ gewöhnlichem 2010er-Pop. Tiefpunkt dieser Entwicklung ist der schäbige Housetrack „Grace Jones“, für den sich die Disco-Diva niemals hergegeben hätte. Fatalerweise weckt der Song Erinnerungen an „Aelita“, das Electro-Pop-Experiment von Mando Diao. Das folgende „Take Your Time“ mit seiner läppischen Bassline verursacht dann endgültig körperliche Schmerzen. Dann lieber nochmal die ersten drei Songs hören und hoffen, dass Olsson demnächst mehr Pillen schmeißt.