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    Emphasis
    Black.Mother.Earth

    VÖ: 28.04.2017 | Label: Geenger/Rough Trade
    Text:
    8 / 12
    Emphasis - Black.Mother.Earth

    Sollte „Black.Mother.Earth“ dereinst zufällig das erste Postrock-Album eines unbedarften jungen Menschen werden, sie/er wird es sicher für einen Husarenstreich halten.

    Der Kenner hingegen weiß: Das hier ist Meterware, unzählige Male durchexerziert von Mogwai, Rachel’s, Russian Circles, Caspian, Junius, This Will Destroy You. Warum also weiter zuhören, warum Zeit verschwenden? Ganz einfach: Weil Malen nach Zahlen außen vor bleibt. Diese jungen Kroaten kennen ihre Pappenheimer in- und auswendig und geben sich redlich Mühe, am Rande der ausgetretenen Pfade wenigstens einige Lampions anzubringen. Das sorgt für einen schön beleuchteten Weg, auf dessen Ende man sich freuen kann. Sechs Etappen hat er, die nahtlosen Übergänge sorgen für angenehme Kontinuität. „Muna“ nutzt statt eines Streichquartetts vier weibliche Stimmen, das darauf folgende „Iam“ geht auf in Gebrüll, bei dem sicher einige Äderchen geplatzt sein dürften. Beide Songs haben ein gemeinsames Video, in dem jede Einstellung vor Symbolik strotzt. Im Mittelteil des Albums stapft man durch schwarzen Schlamm und versteht kaum ein Wort, dank des Textbuchs steht aber fest, dass die Pampe Angst und dunkle Materie verschluckt hat, nicht darstellt. Unter der Strömung von „Rivers Under“ glitzert der Grund, Löcher tun sich auf und bunte Axolotls kommen in einem surrealistischen Reigen hervorgekrochen. Der zehnminütige Abschluss „The Quiet Road“ steuert dann wider Erwarten nicht auf einen Höhepunkt zu, sondern stemmt konstant Gewichte und Samples in die Höhe. Das ist einen zweiten, einen dritten, mehrere Hördurchgänge wert. Nicht jedem ist es vergönnt, Korinth anzulaufen. Emphasis reservieren einen Liegeplatz.