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    Nap
    Villa

    VÖ: 03.03.2017 | Label: Noisolution/Soulfood
    Text:
    9 / 12
    Nap - Villa

    Na, kurz eingenickt? Ohne viele Worte zu verlieren, widersprechen Nap ihrem Namen und geben nur allzu gern den Weckruf.

    Wirklich neu ist ihr Debüt nicht: Ganz dem DIY-Gedanken verpflichtet, veröffentlichten die Oldenburger bereits Mitte vorigen Jahres „Villa“ im Eigenvertrieb. Benannt ist die Platte nach dem Wohn- und Proberaum, wo sie ohne Vorgaben und Druck seitens Labels aufgenommen hatten. Wild sollte es werden, weitläufig, undefinierbar. Das Vorhaben ist gelungen. Noisolution schlug geistesgegenwärtig zu, dabei trieft seine Nicht-Kommerzialität diesem Stilparadox aus jeder Pore, denn Genres wie Stoner und Psychedelic greifen erwartungsgemäß viel zu kurz. Wie ein Sextett klingt das Trio, jedes Instrument verbirgt einen Zwilling im Schatten, der eigentlich das Gegenteil der gerade eingeschlagenen Richtung fordert. Hier ein hippieesker Retro-Part, dort ein wenig Doom – trotz unterschiedlicher Herkunft sind da die anderen großen Newcomer Motorowl nicht weit, nur ohne Orgel und Gesang, versteht sich. Letzterer lässt sich selten blicken, meist wenn der Klangraum kurz vorm Überschwappen ist oder das nächste Etikett Instrumental-Rock schon bereit liegt. Die eingestreuten Phrasen sitzen aber und sind letztendlich entscheidend für den gewissen Kick zum Erfolg, zusammen mit Blues und Krautrock, die sich wie Günter Netzer 1973 einfach selbst einwechseln, wenn das Ding zu kippen droht. Besonders in „Xurf“ und „Autobahn“ scheinen fast vergessene deutsche Helden der 70er der Band die Finger gen Experiment zu lenken. Das funktioniert: Nap ziehen in viermal zehn Minuten einen Gürtel um die Retro-Seele und zurren ihn fest zu. Für die Konkurrenz wird es eng.

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