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    Pigeonhed
    The Full Sentence

    VÖ: 01.01.1900 | Label: Sub Pop/WEA
    9 / 12

    4-Ohren-Test

    `Sub Pop` ist ein zukunftsorientiertes Unternehmen. So ist es nicht verwunderlich, wenn auf einmal unter diesem Banner ein `funky` HipRock-Album veröffentlicht wird. Ausgetretene Pfade werden verlassen, neue Wege beschritten. Denn wer nur in Fußstapfen tritt, kann logischerweise nicht überholen. Pigeonhed sind definitiv auf der Überholspur. Auf „The Full Sentence“ wabert und wummert es, Gitarren knallen in den Rhythmus, Blubber-Sound wechselt in schwere, getragene Töne, aus denen ein Piano dann noch Melodien zaubert.Düster-Keyboards legen sich sphärisch auf Songstrukturen, die mit `Grandmaster Flash singt zur Fusion von Opal und Deep Purple` definiert werden könnten. Im Kontext dazu steht „Keep On Keepin` On“, welches scheinbar versucht, einen Konsens aus TAFKAP und Nick Cave zu bilden. Und das enthüllt der große Deckmantel des Genres, das gemeinhin als Funk bezeichnet wird. Kurz: Pigeonhed jagen mit Falsett-Gesang Drum-Computer, die von einem Orgel-Keyboard unterlegt widerum Gitarren jagen. Innovativ bis zum Ende, vor dessen Erreichen es aber jede Menge Ecken und Kanten zu überstehen gilt.
    Ralf G. Poppe 9

    Zwei mehr oder weniger bekannte Menschen aus dem Seattler Musik-Kosmos bilden das Duo Pigeonhed: Der eine, Shawn Smith, sang bei Brad und Satchel, der andere, Steve Fisk, produzierte in der Vergangenheit eine stattliche Anzahl Grunge-Größen. Während Smith nun erneut seine Songwriter-Kunst und seine Falsettstimme zum Besten gibt, bastelt Fisk mit Samples und Tape-Manipulationen. Heraus kommt eine bisweilen undurchdringlich sentimentale Mischung aus äußerst zähen Groove-Tracks und breiigen Balladen. Nur selten gelingt es, einen Song durchzuhalten, allein „Fire`s Coming Down“ besitzt annähernd die Qualitäten, die Smith mit den mehr gitarrenorientierten Projekten Brad oder Satchel erreichen konnte. Auch die gelegentliche Unterstützung diverser bekannter Musiker (u.a. Soundgardens Kim Thayil) hat keinen nennenswert aufregenden Effekt. Pigeonhed erdrücken mit gewaltigen Konstruktionen beinahe jedes Stück, einige bleiben sogar gänzlich schleierhaft. Entweder sind die beiden ihrer Zeit um Lichtjahre voraus und somit Visionäre einer kommenden Entwicklung der Rockmusik, die Prince und Alice In Chains miteinander vereint oder „The Full Sentence“ ist einfach nur ein Privatvergnügen, das von vornherein den Anspruch erhebt, niemanden gefallen zu wollen. Anders läßt sich dieses über weite Strecken entsetzliche Album nicht erklären.
    Volker Banasiak 4