Husten
Husten (EP)

Erst gab es Krank, dann kamen Karies und jetzt Husten. Gibt es keine deutschen Bandnamen mehr, die nicht mit dem „Psychrembel“ in Verbindung stehen? Bei Husten könnte der Bandname zumindest auf die stotternde Entstehungsgeschichte der vier Songs hinweisen. Eigentlich sollten Produzent Moses Schneider (Beatsteaks, Tocotronic, Kreator) und der ehemalige Viktoriapark-Sänger Tobias Friedrich, der inzwischen als Der dünne Mann Kurzgeschichten unter die Leute bringt, Musik für eine Verfilmung von Timo Hanekamps Clubbing-Roman „So was von da“ schreiben. Am Ende waren die beiden Musiker schneller als die Filmproduktion und schließlich für den Soundtrack dazu aus dem Rennen. Also haben Schneider und Friedrich Husten gegründet und noch Gisbert zu Knyphausen als Sänger rekrutiert. Zu dritt haben sie fünf sympathisch rumpelige, aus verschiedenen Versatzstücken zusammen gezimmerte Songs aufgenommen, die wunderbar schräg in der Kurve liegen. Zu Knyphausens lakonischer Gesang erinnert an Peter Hein von den Fehlfarben, während in den Texten die ursprüngliche Intention der Songs omnipräsent ist, am stärksten naturgemäß in So was von da. Das Gute ist aber, dass sie auch komplett ohne Wissen um Roman und Film funktionieren, in dem Heisskalt-Frontmann Matthias Bloech sein Schauspieldebüt geben wird. Weil die drei weiter keine Zeit zu verlieren haben, gibt es jetzt jedes Jahr im Mai eine EP der Band. Die für 2018 und 2019 seien bereits fertig, sagen Husten. Zu stottern scheint da nichts mehr.