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    12 Rounds
    My Big Hero

    VÖ: 01.01.1999 | Label: Nothing/Universal
    8 / 12

    Keine Frage, die Eckdaten dieses englisch-amerikanischen Duos lesen sich interessant: Sie haben ihre Homebase auf der britischen Insel, bringen ihr Debüt aber trotzdem auf dem in den USA beheimateten, für kruden Stoff bekannten Trent Reznor-Label ‘Nothing’ heraus. Ihre Musik ist zweifelsohne stark elektrifiziert, wildert aber ebenso gekonnt und exzessiv in der verzerrten Gitarrenmusik. Und die amerikanische Presse bemüht so gegensätzliche Vergleiche wie PJ Harvey und Tricky, Bauhaus und Portishead oder ergeht sich in solch vielsagenden Neologismen wie „Erotic-Trip-Hop-Blues“ oder „Neo-Gothic“. Und tatsächlich, ihre Musik präzise umschreiben zu wollen, ist ein denkbar schwieriges Unterfangen. Denn die Song- und Soundscapes des Elektronik-Tüftlers Atticus Ross sind in gleicher Weise authentischer, an David Lynch-Filme erinnender Blues, wie sie Zeitgeist-repräsentierender TripHop sind. Und Claudia Sarnes seufzender Leadgesang hat genauso viel von einer als laszives Luder reinkarnierten Beth Gibbons wie von einer stark suizidgefährdeten, apokalyptischen Polly Jean Harvey. Daß das Album trotz all dieser interessanten Attribute und einer mehr als professionellen und variablen Produktion keine Höchstnoten einheimst, liegt einfach daran, daß nur einige Songs in ihrer Gesamtheit zu zünden vermögen – manchmal bleibt eben der Eindruck, daß hier das technische Know-How über dem kompositorischen stand. Fazit: Die produktionelle Umsetzung geriet hervorragend, das songwriterische Potential muß noch gesteigert werden.