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    Faust
    Just Us

    VÖ: 28.11.2014 | Label: Bureau B/Indigo
    Text: André Bosse
    5 / 12
    Faust - Just Us

    Kaffee, Nähmaschinen, Paviane: Die Krautlegenden nehmen eine schwierige Platte als Duo auf.

    Wenn Amerikaner und Engländer über die revolutionäre Kraft deutscher Rockmusik in den 70ern sprechen, denken sie nicht nur an Neu! oder Can. Auch Faust werden geliebt, als Avantgardisten und Improvisateure, die sich einen freien Raum im Spannungsfeld zwischen Rock und Jazz, Musique Concrète und Dadaismus suchen – und von dort aus mal virtuos, mal dilettantisch Musik entstehen lassen, mit der man als Hörer erst einmal was anfangen muss. Faust-Platten sind nie fertig. Sie sind ein Bausatz. Die wahre Arbeit leistet der Hörer, und wer darauf keinen Bock hat, bleibt außen vor. Wer jedoch die Dringlichkeit dieser Musik erfahren möchte, sollte sich „The Faust Tapes“ besorgen, das Album aus dem Jahr 1973, das in Deutschland nur ein paar echte Kenner kauften, während es in Großbritannien mehr als 100.000 Mal über die Ladentheke ging. Doch Faust sind nicht nur Vergangenheit. Seit Mitte der 00er-Jahre ist die Band außerordentlich aktiv. Es entstand Musik mit den Avantgarde-Rappern Dälek oder den Industrial-Veteranen Nurse With Wound; „j US t“ ist ein Album ohne Gäste: „Just us“, so soll man den Albumtitel lesen. Die beiden Gründungsmitglieder Jean-Hervé Peron (Gitarre und vieles mehr) und Zappi Diermaier (Schlagzeug und Percussion) verzichten auf große Komplexität und halten die Musik spartanisch. Einfacher wird die Platte dadurch nicht. Bei einem Track gibt eine Nähmaschine den Takt vor, „Der Kaffee kocht“ vertont eben jenen Prozess, „Ich bin ein Pavian“ ist Dadaismus. Interessante Sachen, mehr nicht. Sehr stark ist jedoch der Schlusspunkt „Ich sitze immer noch“: Faust entspannen sich. Auch mal gut.

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