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    Atari Teenage Riot
    The Future Of War

    VÖ: 17.03.1997 | Label: Digital Hardcore Recordings/IRS
    Text: Carsten la Tendresse / Dirk Siepe

    Vier-Ohren-Test

    Der `riot` geht weiter. Muß ja. Und zwar noch härter als beim letzten Mal. „We disharmonize the entertainment industry!`, schreien sie in „Fuck All!` und wissen längst, daß man sich heute an die Grenzen des Unerhörten und Unhörbaren heranbewegen muß, um sich vor Vereinnahmung zu schützen. „In Fear Of The Death Star` eben. Da ist man dann einigermaßen sicher und kann ungestört Positionen beziehen. Ein Kilo Haß bitte. Darf`s ein bißchen mehr sein? Jeder bekommt sein Fett weg. Presse = SS. Deutschland muß sterben, damit wir leben können. Alle Punk-Ideale und Grundwahrheiten sind plötzlich wieder da. Als was? Zitate? Notwendigkeiten? Unfreiwillige Komik? Ich weiß es echt nicht. Und jede Aussage wird mit einem Haufen Ausrufezeichen unterstrichen. Für den durchschnittlichen Raver ist das jedenfalls längst nichts mehr. Viel zu unbequem. Zu viele Botschaften. „Not Your Business`. Gut so. Ein Inferno mit sinkendem Metalriff-Anteil ist das hier allemal. Und wenn die jetzt wirklich Rockstars in Amerika werden (was sich gerade abzeichnet), dann wird vielleicht am Ende doch irgendwie alles gut. „You Can`t Hold Us Back!!!!!!!!!`.
    12/12 Carsten la Tendresse

    Auch wenn es wehtut, kann ich leider kaum widersprechen, daß diese Band hier der ultimative Punk unserer Tage ist, aber wie vor 20 Jahren gibt es auch heute guten und schlechten Punk. Was damals die Pistols, sind heute vielleicht Prodigy, wogegen ATR höchstens so eine Art Exploited 2000 sind, und das auch nur, was die plakativen Messages angeht. The Exploited haben immerhin den einen oder anderen guten Song geschrieben, aber in dieser Hinsicht versagen Atari völlig. Das ist nicht weiter schlimm, schließlich haben Empire & Co. keine musikalischen Ambitionen, außer daß sie die Musik – wie alles andere auch – zerstören wollen. Schade nur, daß Parolen wie `fuck the police` oder `fuck you all` nicht eben bedeutender werden, wenn man sie in eine Wand von Elektro-Smog hineinbrüllt. Da tut es besonders weh, daß sie immer wieder coole Riff-Klassiker samplen und dann bis zur Vergasung verhunzen. Scheiße, meine Sprache ist mal wieder nicht p.c., aber als Vertreter der Presse gehöre ich für diese ach so extremen Riot-Kids ja ohnehin zur SS und meine Meinung ist somit irrelevant. Ich sag sie trotzdem: Wer dieses Album kauft, ist ein Spießer – `fuck the record industry!` Ein echter Punk klaut es und verkauft es weiter.
    2/12 Dirk Siepe

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