The Gathering
Nighttime Birds

Ich muß gestehen, daß ich nicht unbedingt ein Freund von Frauenstimmen bin. Mit Anneke von Giersbergens Stimme kann man sich jedoch sofort anfreunden. Selbiges gilt auch für „Nighttime Birds“. Gleich der erste Track, „On Most Surfaces“, zeigt auf, was den Hörer in den nächsten 50 Minuten erwartet: schöne getragene Melodien, eingepackt in ideenreiche Arrangements. Das Album lebt von vielen kleinen, beim ersten Hören teilweise noch versteckten Schönheiten, jeder Song ist liebevoll ausgearbeitet. Vielleicht hat man gerade deshalb den Eindruck, daß The Gathering nicht eine der unzähligen Bands ist, die sich irgendwo im Fahrwasser der derzeit angesagten Gothic-Metal-Fraktion bewegen. Mit „Nighttime Birds“ liefern sie ein Album mit progressiver Rockmusik ab, die nicht auf eine Szene zugeschnitten, sondern für die Ohren vieler kompatibel ist. Trotzdem halten die neun Tracks durchgehend den eigenen Stil und versuchen nicht, sich anzupassen oder gar jedem zu gefallen. Das kleine Manko ist: Wenn man nicht gerade eine ausgeprägte Ruhephase pflegen will, dann ist „Nighttime Birds“doch fast ein wenig zu getragen.