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    Young Widows
    Easy Pain

    VÖ: 09.05.2014 | Label: Temporary Residence/Cargo
    Text:
    9 / 12
    Young Widows - Easy Pain

    Man merkt es von der ersten Sekunde an; den Ausflug in ruhigere Gefilde haben Young Widows erfreulich kurz gehalten und beschwören auf „Easy Pain“ wieder das, was sie auszeichnet: das nervöse Kribbeln im Nacken und ein Händchen für das Schön-Schaurige.

    Dabei ist der Opener „Godman“ nicht bloßer Vorbote, er wirft den Hörer direkt ins giftige Vipernest. Die unwirklich wabernden Delay-Schichten zählen die Symphonie des Grauens ein, das folgende bitterböse Gitarrenriff, das selbst dem Sludge zu kantig und unheimlich wäre, steuert die Dynamik und das druckvolle Schlagzeug Jeremy McMonigles gibt den Takt an und walzt sich größtenteils schwermütig und bedrohlich durch die lediglich acht Songs von „Easy Pain“ – was den Ausbruch aus dem Schema im vergleichsweise behänden „Kerosene Girl“ mit seinen Indierock-Strukturen in unangepasster Noiserock-Ausführung umso erfrischender macht. Solche Gegensätze machen den Charme des Trios aus Louisville/Kentucky aus. Denn ohne die schiefen Fuzz-Gitarren und den sich wie im unnachgiebig nach vorne sprudelnden „The Last Widow“ so schön überschlagenden Gesang von Gitarrist Evan Patterson als Fundament, wären die ganzen gut versteckten, aber dennoch bei genauem Hinhören mitten im Noise-Gewitter klar erkennbaren Melodien nur halb so schön. Ein bisschen mehr Schmackes und Durchsetzungsvermögen des recht statischen Schlagzeugs in den druckvollen Passagen wäre wünschenswert gewesen, aber das ist Nörgeln auf hohem Niveau. Denn „Easy Pain“ ist, auch dank der Rückbesinnung auf alte Tugenden und die Bewahrung neuer Ideen, die reifste Platte des Trios. Manchmal ist erwachsen werden einfach gut.

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