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    Have A Nice Life
    The Unnatural World

    VÖ: 04.02.2014 | Label: Enemies List/The Flenser/Import
    Text:
    8 / 12
    Have A Nice Life - The Unnatural World

    Finstere Gänge, hohe Decken, undefinierbare Klänge aus allen Richtungen – Have A Nice Life laden zur Andacht in ihre Noise-Katakomben.

    Das Cover von „The Unnatural World“ zeigt ein körniges Scharzweiß-Bild von weißgekleideten, tanzenden Nonnen in einem Klostergarten. Die klerikale Optik passt zum zweiten Werk von Have A Nice Life, dieser schüchternen Band aus Neuengland, hinter der das Duo Dan Barrett und Tim Macuga steckt. „The Unnatural World“ ist ehrfurchteinflößend, ein schauriges, zugiges Gemäuer von einem Album, in dem eine vermummte Sekte ihre feierlichen Messen abhält. Allzu weitläufig ist das Klangbauwerk zwar nicht, umfasst es doch nur acht Stücke, die meisten davon zwischen fünf und sieben Minuten lang. Trotzdem verliert man nach Eintritt in diese unnatürliche Welt rasch das Gefühl für Raum und Zeit. Eine Woge infernalischer Drones wälzt sich durchs Gewölbe und umhüllt einen wie undurchdringliche Dunkelheit. Zuweilen löst sich eine Noise-Gitarre oder ein Bass aus dem pulsierenden Klangteppich, in dem die verzerrten Industrial-Drums und die herüberwehenden Männergesänge zu versinken drohen. Nur ein Glöckchen und ein sparsames Vibraphon tupfen zarte Lichtpunkte in die Finsternis. Zum fast neunminütigen Abschluss lichten sich die Fuzz-Schwaden schließlich. Zurück bleibt ein kerzenerfüllter Raum, in dem Orgelklänge und geloopte Klagestimmen ein elegisches Gänsehautfinale beschwören. Würden Joy Division und My Bloody Valentine doomige Postrock-Zeremonien veranstalten – „The Unnatural World“ wäre ihr Tempel. Ein unwirtlicher und zugleich faszinierender Ort, aus dem man am Ende wie aus einem verstörenden Traum ans Tageslicht taumelt.

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