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    Majeure
    Solar Maximum

    VÖ: 19.10.2012 | Label: Temporary Residence/Cargo
    Text:
    8 / 12
    Majeure - Solar Maximum

    Manchmal, meistens Sonntag nachmittags, wenn die Sonne über den Wohnzimmerfußboden kriecht und die Zeit ein wenig langsamer zu vergehen scheint, gibt es Moment, in denen sich Nostalgie Bahn bricht.

    Da landen dann schon mal Jugendsünden auf dem Plattenteller, namentlich Jean Michel Jarres „Magnetic Fields“, Tangerine Dreams „Cyclone“ oder auch Rheingolds R. Alles nicht so schlimm, denkt man dann, wenn man zum ersten Mal A.E. Paterras zweite Platte unter dem Pseudonym Majeure hört. Die Authentizität und Coolness, mit der diese eine Hälfte der Synth-Progrocker Zombi auf „Solar Maximum“ eine ganze Ära der Elektro-Pioniere zitiert, macht großen Spaß und lässt ein ums andere Mal ganz konkrete Erinnerungen an Großtaten der Krautrock-Epoche aufflammen. Paterra hat das große Talent, seine Möbius- und Kraftwerk-Zitate ganz unpeinlich in seinem eigenen Klangkosmos zu verpacken. So klingt Majeure alt, geerdet und angenehm zu gleichen Teilen und entfaltet Ambient-Ruhe ebenso wie epische Weite. Das schönste Erlebnis im Verlauf von „Solar Maximum“ ist zweifelsohne das gefühlte Vierteljahrhundert, das das Album zurückreist, sowohl was die Soundquellen als auch die Kompositionen betrifft. Tatsächlich wähnt man hier einen jungen Edgar Froese (Tangerine Dream) oder auch Florian Schneider (Kraftwerk) am Werk. Und spätestens in „Geneva Spur“ wird das Vorbild von „Magnetic Fields Part I“ aus der Feder von Jarre so offensichtlich, dass man gerne auf Repeat tippt. Zwar nimmt sich Majeure deutlich straighter aus als die mitunter reichlich zerfahrenen Zombi, dennoch entfaltet dieser deutlich tanzbarere Synthpop-Prog-Ansatz einen ganz eigenen Charme. Die Solina summt, der Arpeggiator blubbert, die Sonne schleicht. Schönen Sonntag noch.