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    Pere Ubu
    Lady From Shanghai

    VÖ: 11.01.2013 | Label: Fire/Cargo
    Text:
    6 / 12
    Pere Ubu - Lady From Shanghai

    Auch Pere Ubus jüngster Wurf ist nichts für zarte Gemüter. Oder eher: nichts für cleane Gemüter. Die einen nennen das womöglich „avantgardistisch“, andere nennen es „auf einem Trip hängen bleiben“.

    Es ist also Durchhaltevermögen gefragt – und ein bisschen Grundwissen in Psychoanalyse. „“Lady From Shanghai“ ist ein Dance-Album – die UBU Dance Party“, vermittelt der Pressetext jenen, die die neue Platte der Mitt-70er-Postpunk-Institution um David Thomas (auch Rocket From The Tombs) erstmals in den Händen halten. Hinter dieser Dance Party verbirgt sich allerdings ein Obskuritätenkabinett, das seinesgleichen sucht. Pere Ubu geben einen Dreck darauf, den Hörer irgendwie an die Hand zu nehmen. Stattdessen verbinden sie ihm die Augen, drehen ihn im Kreis und schubsen ihn auf den Dancefloor, auf dem pro Abend maximal fünf Verirrte ihre hilflosen Runden drehen. „Lady From Shanghai“ ist eine musikalische Demontage, die ihre tripgewordenen Songs gern auch jenseits der Sieben-Minuten-Marke stattfinden lässt und dabei mit schiefen Synthesizern, allerlei Dissonantem oder wie in „And Then Nothing Happened“ und dem grotesken Finale „The Carpenter Sun“ mit albtraumhaften, beinahe halluzinogenen und undefinierbaren Geräuschen um sich wirft. Und selbst wenn Pere Ubu sich mit der Zeit einen Legendenstatus erarbeitet haben, stellt sich oftmals die Frage: Ist das Kunst oder kann das weg? Das muss jeder für sich entscheiden. Allerdings wäre es schon interessant, was ein paar Psychologiestudenten aus „Lady From Shanghai“ herausholen könnten. Pere Ubu provozieren, polarisieren und verwirren. Ob das total genial oder purer Wahnsinn ist, entscheidet immer noch der Oberarzt in der Klinik.

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