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    Bottlecap
    Bottlecap

    VÖ: 12.10.2012 | Label: Muther
    Text:
    8 / 12
    Bottlecap - Bottlecap

    Ein schwedisches Powertrio übt den Aufstand. Ihr Rock’n’Roll ist gerne ballaballa – und bereitet gerade deshalb einen spitzbübischen Spaß.

    Was für ein geiler Unsinn. Auf dem Bandfoto stehen Gustav, Johan und Marcus aufgerüscht wie die Homies von Ludwig XIV um eine brennende Mülltonne herum. Auf der Bühne reichen Jeans und T-Shirt. Ganz so simpel gibt sich der Rock der drei Göteborger dann aber nicht. Musik, die klingt, als hätte Lemmy Kilmister einen Clown gefrühstückt (runtergespült mit Whiskey-Coke, versteht sich). Denn ein räudiges Lemmy-Echo schwingt in dem Organ von Gustav Påhlsson deutlich mit. Darunter zimmert die Band eine Rock’n’Roll-ADHS-Polonaise, die sich verflixt noch mal nicht festnageln lassen will. Das ist heavy und garagig gleichzeitig. Die Riffs sind catchy, die wirren Ideen stellen ihnen trotzdem immer wieder Beinchen. Die drei Jungspunde fucken ihre Songs mutwillig up. Heißt: Damit es nicht zu simpel klingt, streuen Bottlecap Alltagsgeräusche ein, lassen Sounds rückwärts laufen, klöppeln auf Glasflaschen, schneiden Überhänge nicht ab und bemühen sich, das Collagen-Gefühl des experimentellen Jon Spencer der 90er aufleben zu lassen. In dieses muntere, ziemlich unterhaltsame Rock’n’Roll-Inferno gehört natürlich auch ein Flop. Das siebenminütige „Carry Me All The Way“ will eine ernstzunehmende Ballade sein. Ist aber leider lächerlich, solange der Song nicht ausbrechen darf. Da steht Bottlecap der angesexte, sehnige Rock a la Sweatmaster mit 70s-Anleihen (inklusive gelegentlicher Hammondorgel) eindeutig besser. Zu bekommen ist die Platte als Download und physisch über „oziumrecords.com“ oder „recordheaven.net“.

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