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    James Skelly & The Intenders
    Love Undercover

    VÖ: 31.05.2013 | Label: Cooking Vinyl/Indigo
    Text: Oliver Uschmann
    9 / 12
    James Skelly & The Intenders - Love Undercover

    Auf Wolke Sieben ist noch ein Platz frei. Mit dem Solodebüt des Coral-Sängers wird das Leben zum Sommer in den 60ern.

    Aber was heißt hier „solo“? The Intenders sind The Coral plus James Redmond von Tramp Attack und Teile der Sundowners. Gemeinsam spielen sie erhebende Zeitreisenmusik, als fahre man in einem roten 62er Cadillac durch den Laurel Canyon, und das Leben wäre leicht. Die Beatles haben gerade ihren Weg zum Weltruhm angetreten, und die Byrds besingen den „Mr. Tambourine Man“ und beruhigen mit der gelassenen Erkenntnis, dass es für alles eine richtige Zeit gibt. „A time to weep, a time to kill, a time to heal.“ Bei James Skelly wird ausschließlich geheilt. Jeder Takt, jeder Ton seiner federleicht perlenden Folkpop-Nummern flößt einem Frieden und Nostalgie ein. Gibt es Fernweh nach einer Zeit, die man nie erlebt hat? Wenn ja, ist „Love Undercover“ das Album dafür. Nicht nur Folk und Gitarrenpop streuen hier Bilder alter Zeiten, auch eine Menge Soul ist enthalten. Der Opener „You’ve Got It All“ etwa atmet Motown zu dessen Blütezeit. Zu seinen Klängen würde in einem noch nicht gedrehten Tarantino-Film drei Minuten lang der Killer vorfahren, der in seiner Freizeit friedliche Musik hört und lässig an den Wagen gelehnt den Pazifik betrachtet. Das Format des bescwingten, sommerlichen Drei-bis Vierminüters bricht am Ende nur das getragene „Darkest Days“. Sechs verträumte Minuten mit mehrstimmigen zarten Chören und lässigem Bongotrommeln zu ganz sanftem Psychedelic. Man weiß also nicht, ob das jetzt schon ein früher Klassiker ist, weil man sich beim Hören so wohlfühlt, oder ob Skelly recht hat, wenn er warnt: „I’m not your sacrifice.“ Die Jahre werden es zeigen.