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    Rantanplan
    Pauli

    VÖ: 26.04.2013 | Label: Hamburg Allstyles/Membran/Sony
    Text: Oliver Uschmann
    8 / 12
    Rantanplan - Pauli

    Eine Sankt-Pauli-Skapunk-Platte. Klingt nach rustikalem Spaß. Ist aber mehr. Eine Sankt-Pauli-Short-Storys-Platte.

    Denn: Das achte Album von Rantanplan bewegt, nicht nur musikalisch. „Pauli“ ist ein Spaziergang durch einen sich wandelnden Kiez. Mit wütenden Blicken auf die Yuppies, die Stadtteile entern, und höchst persönlichem wie der Depression, die sich nachts ans Bett schleicht und sogar Namen wie Adresse hat: „Schwarzer Hund Davidstrasse 35“. Am Abend hebt sich der Blick in die Fenster der Hochhäuser, hinter denen vereinsamte Elementarteilchen in ihren Sesseln zuschauen, wie starke Amerikaner die Dinge anpacken, während nebenan des Nachbars Leben zu Grunde geht. Am Tag holt man den Hammer raus und rotzt den westlichen Wohlstandsweicheiern ins Gesicht, wie unnötig ihre Klagen sind. Das dauert nur eine Minute und 52 Sekunden und klingt wie Anti-Flag, während man sich für den schummrigen Fensterblick oder die seelischen Abgründe mehr Zeit nimmt und die Bläser sprechen lässt. Die sorgen weiterhin an allen Ecken und Enden für Melodie und Lebensbejahung, während die Grund-Aggressivität wieder erhöht wurde und sich vor allem mit verbaler Spielfreude paart. Die Erkenntnis etwa, dass Züchter mannsgroßer Kürbisse und bootslanger Gurken womöglich einen verkleinerten Intellekt haben, wird mit den Worten ausgedrückt: „Die Dimensionen gewisser Solanazeen stehen in einer reziproken Relation zum Gradus Intellektus ihrer Produzenten.“ Und „Wir sind nicht die Onkelz“ besteht als Songtext fast ausschließlich aus Bandnamen und Plattentiteln, die im Video dazu genüsslich durchgeblättert werden. Ein Album voll Song gewordener Punkrock-Literatur.

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