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    Zolle
    Zolle

    VÖ: 07.06.2013 | Label: Supernatural Cat/Cargo
    Text:
    7 / 12
    Zolle - Zolle

    Mit Lautstärke hat schon so mancher gepunktet, obwohl eigentlich noch etwas fehlte. Ein paar Bassfrequenzen zum Beispiel. Oder ein Sänger. Auch Zolle drehen auf elf – und punkten fast.

    Natürlich ist es konservativ, von einer Gitarrenband zu erwarten, dass sie einen Bassisten beschäftigt. Bestes Beispiel dafür, dass man diese Position durchaus kompensieren kann, sind die fantastischen Dÿse, die einem ganz nebenbei ständig in den Sinn kommen, wenn man das Debüt der italienischen Zolle hört. Die aufgeblasene Vintage-Produktion tut das ihre: Dieses Album rockt. Leider rockt es seltsam unfertig. Denn was im Fall von Bands wie Ulme, Unsane oder Today Is The Day am Ende des Tages auf dem Band landet, hat – wenn auch nicht strukturell anders als die riffgetriebenen Höllenritte von Zolle – einfach mehr Konsistenz, mehr Ganzheit. An Ideen fehlt es Marcello und Stefano aus dem Ufomammut-Umfeld nicht (auch wenn die Platte mit einer gesamten Spiellänge von einer knappen halben Stunde viele davon nur anreißt). Leider scheint das Interesse der Beteiligten nicht im Zu-Ende-Denken zu liegen. Und so klingt „Zolle“ über weite Strecken wie eine Aufnahmesession in Erwartung der restlichen Bandmitglieder. Alle Gitarrenparts werden außerdem gnadenlos gedoppelt. Ein wenig sollte das wohl durch das dezente Beimischen von Synthesizer-Flächen kompensiert werden. Am Ende des Albums offenbart das mit über sieben Minuten längste Stück „Moongi Truce“ das Dilemma, in dem Zolle stecken: Sie wollen eine fast kosmische Krautrock-Fülle erreichen, haben sich jedoch in einer Melvins-Sackgasse festgefahren – ohne Bassisten, und singen wollte gerade auch keiner. Na ja, wenigstens schön laut hier.