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    Thundercat
    Apocalypse

    VÖ: 21.06.2013 | Label: Brainfeeder/Ninja Tune/Rough Trade
    Text:
    6 / 12
    Thundercat - Apocalypse

    Wer wissen will, wie sich die neue Daft Punk mit Stecker raus anhört, checkt das hier mal aus.

    Thundercat ist ein Kalifornier namens Stephen Bruner, der sich einerseits rein künstlerisch nicht viel vorschreiben lassen möchte, andererseits auch ziemlich viel Zeit alleine verbringt. Wenn er nicht gerade für Erykah Badu Bass spielt, dreht der Musiker nämlich lieber Knöpfchen im stillen Zimmer oder drückt auf einer Speckorgel rum. Sein neues Album Apocalypse klingt tatsächlich wie das letzte Hurra vor Gottes Ladenschluss und verheiratet so disparate Genres wie Funk, Pop und Ufo-Electro miteinander in luftigen Klamotten. Die 12 überwiegend kurzen Songs klingen wie liegengebliebene Soundtrack-Schnipsel aus überkandidelten Low-Budget-Produktionen, bei denen vom „Miami Vice“-Plagiat bis zum Softporno so ziemlich alles dabei ist. Ein paar Parodien wahrscheinlich auch. Thundercat scheint einen entlegenen Sinn für Humor zu haben: Mit seiner karamelligen Kopfstimme trägt er mit Vorliebe Glückskeks-Texte à la „You got to play the game of life“ vor. Texte, mit denen man selbst am abgefucktesten Autoscooter der Welt irgendwie doof dastehen würde. Die Musik dazu ist relativ minimalistisch, sogar dünnbrüstig, aber spannend. Offenbar ist Bruner ein Typ, der gerne rumkleckert, das dann aber an den richtigen Stellen. Seine Apokalypse hat zwar einen experimentellen Anstrich, wirkt gleichzeitig aber auch auf eine pädagogisch wertvolle Weise verspielt. Der Vergleich mit der Sesamstraße würde passen: Thundercat suggeriert nicht nur Originalität, sondern auch ein bestimmtes Zeitkolorit. Und zwar eins, bei dem von der Stehlampe bis zur Zahnbürste alles einen zarten Flokatibezug hat.

    weitere Platten

    It Is What It Is

    VÖ: 03.04.2020

    Drunk

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