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    Pharmakon
    Abandon

    VÖ: 17.05.2013 | Label: Sacred Bones/Cargo
    Text: Daniel Gerhardt
    8 / 12
    Pharmakon - Abandon

    Hier mal die Platte, die wir bei visions hören, wenn wir Kaninchen häuten. Das einzig Gnädige am digitalen Terror von „Abandon“ ist die Spielzeit.

    Hinter Pharmakon verbirgt sich Margaret Chardiet, eine 22-jährige Künstlerin aus New York, die sicherlich niemand „Maggie“ nennt. Und ja, das sind Maden da in ihrem Schoß auf dem Albumcover. „Abandon“ beginnt mit der Sorte Schrei, zu der die meisten Horrorfilm-Regisseure „Mach mal halblang“ sagen würden. Anschließend setzt ein Geräusch ein, das wie das Zirpen der Killergrillen klingt, ein Herz schlägt mit ansteigender Frequenz, Fabriklaute werden abgewürgt, Chardiet schreit weiter. Menschen, die mit der Aufgabe betraut wurden, über Pharmakon zu schreiben, berichten von Power Electronics, Death Industrial und schlaflosen Nächten. Das ist alles nachvollziehbar, sollte aber um ein paar Fakten erweitert werden. „Abandon“ besteht aus vier sechs bis sieben Minuten langen Stücken, die von Chardiet mit Laptop und Keyboards, aber ohne lästige Improvisationen geschrieben wurden. Dennoch erhalten sie eine Unberechenbarkeit aufrecht, die Ärzte an ihren Tourette Patienten schätzen – mal kommt der Ausbruch gleich am Anfang, mal arbeitet Pharmakon geduldig darauf hin, um ihn im letzten Moment doch noch abzusagen. Eine Art Hit leistet sich „Abandon“ mit „Crawling On Bruised Knees“: Drei Geräusche, von denen jedes auf seine Art nach Militäreinsatz klingt (Bomben, Flugzeuge, Marschtrupps, so Zeug), verbinden sich mit Vocals von Chardiet, die Fever Ray auch nicht schlimmer verfremden könnte. Am Ende der 27 Minuten ist man kein Fan von „Abandon“. Man hält es aus und hat damit schon etwas erreicht.

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