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    Evile
    Skull

    VÖ: 24.05.2013 | Label: Earache/Soulfood
    Text:
    8 / 12
    Evile - Skull

    Der schönste Moment jedes Songs dieser Platte kommt, wenn man kurz unsicher wird, ob das jetzt nicht doch eine verschollene Aufnahme der frühen Slayer oder Metallica ist.

    In den ersten eineinhalb Songs von „Skull“ sind Evile von den Thrash-Legenden selbst für Fans kaum zu unterscheiden: „Underworld“ könnte man mit seinen dissonanten Schredder-Riffs, dem trocken herausgebellten Tom-Araya-Gesang und dem grell aufkreischenden Gitarrensolo auch noch fortgeschrittenen Slayer-Fans in die „Reign In Blood“-Tracklist mogeln. Das Titelstück verrät sich erst zur Mitte durch Melodiegesang. Aber auch danach bleiben Evile auf Tuchfühlung zur Discografie der beiden größten Thrash-Metal-Ikonen. „Head Of The Demon“ und „What You Become“ huldigen im Mid-Tempo und mit James-Hetfield-Intonation Metallicas schwarzem Album, „Tomb“ borgt sich die ausladende Halbballaden-Dramaturgie von Songs wie „Fade To Black“ oder „Welcome Home (Sanitarium)“. An vielen Stellen übertreten Evile damit die Grenze von der Hommage zur Imitation. Trotzdem klingen sie frisch und unverbraucht, man spürt den Hunger auf Thrash Metal, wie ihn vermutlich nur Musiker haben können, die diesen Sound nicht schon 1983 gespielt haben, sondern um diese Zeit herum erst geboren wurden. Wenn die Briten doch mal abseits der altehrwürdigen Genre-Standards experimentieren, dann meist über den Gesang. Vor allem „The Naked Sun“ streckt mit mehrstimmigem Gesang inmitten des Thrash-Gemetzels und melodiösen zweistimmigen Gitarrenleads die Fühler in Richtung des klassischen Heavy Metal aus. Insgesamt ist „Skull“ aber trotzdem vor allem das frühreife Thrash-Album, das vor 30 Jahren irgendjemand zu schreiben vergessen hat.

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