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    Ty Segall
    Twins

    VÖ: 12.10.2012 | Label: Drag City/Rough Trade
    Text: Daniel Gerhardt
    8 / 12
    Ty Segall - Twins

    Ja geil: Mit seiner dritten Platten des Jahres gelingt Ty Segall doch noch ein richtiges Ty-Segall-Album.

    Vorher hatte er folgendermaßen geschlingert: Erst im Frühjahr mit der Band White Fence aus Los Angeles auf dem psychedelischen Classicrock-Album „Hair“, dann mit der pechschwarzen Sommerplatte „Slaughterhouse“, veröffentlicht als Ty Segall Band und beeinflusst von den Stooges, Hawkwind oder Black Sabbath. „Twins“ wirkt neben diesen LPs konventionell, neben einem beliebigen Album von Green Day aber schon wieder wie das Verrückteste überhaupt, was einem Rockmusiker einfallen kann. „Thank God For Sinners“ eröffnet die Platte als Triumphzug der Unvernunft, seelenverwandt mit den muskulöseren Bands, die der US-Indierock in den 90ern hervorgebracht hat. Der Ton bleibt danach hymnisch und garagig zugleich, fast alle Songs gönnen sich ein Gitarrensolo, das Richie Sambora nicht als solches anerkennen würde, und Segall singt Sextexte, die am Ende doch wieder vom verzweifelten Warten darauf statt von eigentlicher Action handeln. Zeit für Erfindungen bleibt auch: „Ghost“ ist dreifach verspiegelter Doom- und Stonerrock, der trotzdem eher bei Sub Pop als Roadrunner erscheinen würde, und Love Fuzz ein Kopfstimmen-Blues, der beweist, dass Segall auch ohne „Band“-Zusatz in der Lage ist, ein simples Gitarrenriff in letzter Konsequenz auszuschlachten. Was diesmal fehlt, ist der eindeutige Charakter, den zuletzt jede seiner Platten hatte – „Twins“ funktioniert zwar schon wegen des einheitlichen Krümel-Gitarrensounds als Album, bleibt aber eher ein rückblickender Ideen-Showcase als die nächste neue Stoßrichtung für Segall. Darum kann er sich ja nächstes Jahr dann mit vier Platten kümmern.

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