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    Parachutes
    Blueprints

    VÖ: 05.10.2012 | Label: Redfield/Cargo
    Text:
    9 / 12
    Parachutes - Blueprints

    „My name is Nate Anderson/ I ended three lives/ Killed my kids and my wonderful wife.“ Parachutes erzählen die Geschichte eines Mannes, der alles hat und sich selbst verliert.

    Das ist wohl der Inbegriff eines Reifeprozesses: Nach einer kurzen Auszeit und Besetzungswechseln wird die Ex-Screamo-Band Parachutes aus dem Saarland zu Storytellern mit dramatischen Anwandelungen und erzählt die schizophrene Tragödie des Architekten Nate Anderson, der vom Licht in die Finsternis stürzt und alles zerstört, was er sein Leben nennen konnte. Parachutes vertonen damit ein erfundenes, zutiefst bedrückendes Drama über Selbstzweifel und zerbrochene Psyche. Das gelingt ihnen durch klanggewaltige Soundlandschaften, in denen sie ebenso mit melancholischen Postrock-Strukturen und klarem Gesang wie auch mit tiefen, harten Gitarren und bedrohlichem Geschrei spielen. Was im Intro „Through The Mist“ noch harmonisch und hoffnungsvoll beginnt, führt den Hörer dabei zunehmend weg vom Licht in die Dunkelheit, wo Songstrukturen zerrissen und ausgedehnt werden. Bedrückende Schlüsselzeilen, die das Schicksal Andersons vorantreiben, werden dabei beinahe mantramäßig wiederholt. Dieses Stilmittel kann man als langatmig abtun oder als Chance sehen, Atmosphäre aufkommen zu lassen und die Geschichte zu intensivieren. Die Instrumentalstücke „Gezeitenwechsel“ und „Kammerflimmern“ teilen die Handlung in Akte ein, die „Blueprints“ auch problemlos auf der Theaterbühne stattfinden lassen könnten. „Blueprints“ ist ein Experiment, das das selbstauferlegte Klangkorsett von Parachutes sprengt und ihnen neue Freiräume aufzeigt. Gehaltvoll, mutig und irgendwann vielleicht sogar mal wichtig.

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