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    Bonaparte
    Sorry, We’re Open

    VÖ: 17.08.2012 | Label: Staatsakt/Warner
    Text: Karsten Köhler
    4 / 12
    Bonaparte - Sorry, We’re Open

    Ein Album wie eine Boulevard-Zeitung: leicht verständlich und zu oft unter der Gürtellinie – von dem Musiker, der der Meinung ist, „too much“ Wissen sei schlecht.

    Bonaparte-Fans werden Kritikern natürlich vehement vorwerfen, sie verstünden das Konzept hinter der Band nicht. Aber auf „Sorry, We’re Open“ gibt es genügend Anzeichen, dass Tobias Jundt von Bonaparte kein verkapptes Genie ist und die Musik seiner Band einfach nicht so gehaltvoll ist, wie von Fans behauptet wird. Das Grundprinzip von Bonaparte ist gleich geblieben: Jundt spricht und schreit auf gerade Rhythmen, kurze Riffs und einfache Melodien und arbeitet sich dabei durch alle möglichen Genres. Das mutmaßliche Ziel: Party. Der Weg dahin verläuft über Jundts Texte, die sich diesmal dagegen richten, immer und überall erreichbar zu sein. In „Quick Fix“ klappt das ganz gut: „This is not what I call multitasking, this is madness!“, so das Motto des leichtfüßigen Indie-Songs mit behutsamen elektronischen Breakdowns. So gut wie hier gehen Musik und Texte allerdings selten einher. „Point & Shoot“ leidet am ruppigen Sprechgesang, der die heimelige Stimmung zerstört, die im Refrain der Berliner Elektro-Produzent Siriusmo erarbeitet. Warum Bonaparte permanent mit Kriegsvergleichen hantieren („My guitar like a kalashnikov, my bass-drum like a bazooka“), bleibt genauso unklar wie der Song „C’est À Moi Qu’tu Parles?“: Hier freut sich Jundt auf Französisch über Körperöffnungen, Fäkalien und – natürlich – deine Mutter. „Sorry, We’re Open“ funktioniert deshalb wie vermutlich alles von Bonaparte nur auf Konzerten und Partys, also mit einem gewissen Alkoholpegel und bei zu hoher Lautstärke.

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