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    Supermutant
    FRVR

    VÖ: 14.12.2012 | Label: Zeitstrafe/Cargo
    Text:
    8 / 12
    Supermutant - FRVR

    Indiepoprock aus Mönchengladbach mit Punkwurzeln. Wem das nicht true genug ist, der hört halt EA80.

    „Supermutant? Die haben doch keine Eier mehr!“, empörte sich neulich ein Bekannter über den Stilwandel der Truppe. In Wahrheit haben sie sich die Eier bewahrt, sie hängen jetzt nur nicht mehr so offensichtlich im Dreck wie auf der vielversprechenden EP „Lichterloh“, die 2009 bittere Alltagsanalyse à la Captain Planet und Matula lieferte. Dafür baumeln sie nun gelassen schwermütig zwischen Indierock, Deutschpunk und großen Gesten – aber sie sind da. Klar, nach der besagten EP hatte man sich FRVR als kantigeres Album vorgestellt, denn auch drei Jahre später ist es noch dieselbe Band, die hier ihr Debütalbum vorlegt. Doch statt sich an der eigenen Punksozialisation festzuhalten, folgen Supermutant vermeintlich erwachseneren Vorstellungen. Bei anderen Deutschpunkbands wäre „FRVR“ wohl das dritte oder vierte Album, bei dem der Verzerrer heruntergedreht wird und das Songwriting mit dem Pop liebäugelt. Bei Supermutant ist es gleich zum (zweiten) Auftakt das „K.O.O.K.“ der Bandgeschichte, an manchen Stellen auch das „Hinter all diesen Fenstern“ oder das „Zwischen den Runden“. Sänger Yann Thönnessen formuliert Wortskalpelle, die in die Haut schneiden und darunter alles entweder durcheinanderwirbeln oder wieder gerade rücken. Eine Zeile wie: „Am Ende bleibt dein Herz nur ein Organ – wie ein Orkan“ spricht für sich. Für Skeptiker und Szenepolizisten ist das alles vielleicht zu cheesy, womöglich hätte ein reines Punkrockalbum Supermutant auch tatsächlich erst mal gut getan. Wenn man sich aber auf „FRVR“s Indierock einlassen kann, wird man reich belohnt.