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    Lento
    Anxiety Despair Languish

    VÖ: 26.10.2012 | Label: Denovali/Cargo
    Text: Karsten Köhler
    7 / 12
    Lento - Anxiety Despair Languish

    Mit ihren ersten beiden Studioalben haben sich Lento den Ruf erarbeitet, Hörer mit ihrer Schwerfälligkeit regelrecht zu erdrücken. Auf dem dritten kommt Experimentierfreude dazu.

    Besorgnis, Verzweiflung, Dahinsiechen – Lento setzen diese Emotionen als Rahmen für ihr Album und werden ihnen gerecht: 40 Minuten lang arbeitet die Band daran, glückliche Gefühle beim Hörenden zu ersticken. Bereits der erste Song, „Glorification Of The Chosen One“, etabliert Schwermut auf eine Art und Weise, dass alles Schöne unwiederbringlich verloren scheint. Wenn es Lichtblicke gibt – wie in „Death Must Be The Place“, in dem eine einsame Akustikgitarre erklingt –, dann zermalmt die Band diese sofort wieder, so wie ein dunkelbrauner Stiefel ein Blümchen zertritt. In dieser Hinsicht sind Lento endgültiger und bestimmter geworden. Diese Bestimmtheit verstärken die heftigen Brüche in den Songs, die meist dann passieren, wenn man sie nicht erwartet hätte. Eine Progressive-Metal- und Math-Ader haben sich Lento bewahrt. Was den Stil des Albums betrifft, schaut die Band über den Tellerrand der Vorgängeralben. „Anxiety Despair Languish“ beschränkt sich nicht mehr auf Prog, Sludge und Doom, auch wenn das noch die bestimmenden Richtungen sind. „The Roof“ ist beispielsweise mit seinem flächigen, schnellen Gitarrenspiel nahe am Black Metal, Blackness ein Stück mit Akustikgitarre und jazzigem Schlagzeug. Weil die Songs so verschieden sind, gehen sie allerdings auch nicht mehr so fließend ineinander über wie auf den Alben zuvor. Experimentierfreude ist zwar in der Regel gutzuheißen. Bei Lento zerstört sie aber ein liebgewonnenes Merkmal: den Albumfluss.

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    VÖ: 15.04.2011