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    Dillon
    This Silence Kills

    VÖ: 18.11.2011 | Label: BPitch Control/Rough Trade
    Text: Daniel Gerhardt
    8 / 12
    Dillon - This Silence Kills

    Schon 2007 saß Dominique Dillon de Byington auf Konzertbühnen, hatte eine Kapuze auf dem Kopf und sang mit Slut ein Lied darüber, wie die ganze Welt ins Bett geht.

    Vier Jahre später ist ihr Debütalbum fertig, Dillon hat Strasssteine im Gesicht und von Slut irgendwie schon lange keiner mehr geredet. Die Künstlerin hat also viel passieren und viel Zeit vergehen lassen, sie hat sich auch von jeder Eindeutigkeit gelöst, und sie singt jetzt Lieder, zu der sie keine Rockband mehr aus Deutschland oder von anderswo begleiten könnte. „This Silence Kills“ beginnt und endet zwar interessanter als es dazwischen ist – erst beunruhigt einen der Titelsong mit düsteren Fever-Ray-Vorahnungen, und am Schluss wird aus „Abrupt Clarity“ ein richtiges Trance-Stück –, aber ein erstes Album mit mehr Selbstsicherheit und Reichweite hat 2011 kaum jemand aufgenommen. „Tip Tapping“ klingt nach den Momenten von Lykke Li, in denen sie keine Männer isst, und „Thirteen Thirtyfive“ ist ein Fingerschnipser mit „Heart on fire“-Refrain, der von vorne bis hinten von Jens Lekman sein könnte. Warum „This Silence Kills“ auf dem Elekto-Label BPitch Control erscheint, weiß der wort- und titellose Geister-Drone _______, und wenn Dillon heute ins Bett geht, singt sie das als schleppenden Klavierpop, der dreckiger ist als er klingt. Ihre Texte sind meistens kürzer und weniger konkret als in „Your Flesh Against Mine“, was gut ist, weil Dillon momentan noch besser durchkommt, wenn sie von vagen Ängsten singt, statt genau zu beschreiben, wer wen wo berührt. „This Silence Kills“ kann das aber kaum schaden – es ist ohnehin ein erstes Album, nachdem man sich vor allem auf das zweite freut. 2015 dann wohl.