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    The Fresh & Onlys
    Long Slow Dance

    VÖ: 31.08.2012 | Label: Souterrain Transmissions
    Text: André Bosse
    7 / 12
    The Fresh & Onlys - Long Slow Dance

    Analog eingespielter Gitarrenpop mit blütenreiner Weste: Begannen die Fresh & Onlys ihre Karriere ziemlich schnoddrig, haben sie sich nun eingependelt.

    „Long Slow Dance“. „LSD, verstehste?“, fragt das Infoschreiben zur Platte. Schon. Aber wenn, dann erst nach den Sessions. Denn nach allem, was man über die Folgen von LSD-Konsum bei der Aufnahme eines Pop- und Rockalbums weiß (und durch die Feierlichkeiten rund um das 50-jährige Bandbestehen der Beach Boys wissen wir eine ganze Menge), entsteht dabei keine Musik, wie sie die Fresh & Onlys spielen. Stimmt schon, wenn es sich ergibt, konsumieren Musiker gerne wahllos. Aber die Musik der bärtigen Band riecht eher nach kaltem Bier und süßen Kräutern. Für die Songs ihres dritten Albums haben sie ein Reinheitsgebot ausgesprochen: Keine Elektronik, keine Digitalität. Dafür verhallter Gesang und liebevoll eingespielte Gitarren, die dem großen Lehrpfad folgen, auf dem zunächst weniger erfolgreiche, dafür heute kultisch verehrte 60er-Bands ihre Markierungen hinterließen – und dann die Indiepop-Bands der ersten Generation, die auf Postcard oder Creation veröffentlichten. Mit diesem Konzept gelingen den Fresh & Onlys auf ihrer dritten Platte einige vorzügliche Songs: „Prescence Of Mind“ erinnert an die frühen Go-Betweens, und die 50er-Seligkeit von „Dream Girls“ wird auch The Walkmen gefallen, die sich ja zuletzt dem „Dreamboat“ widmeten. Mit dieser Art von Gitarrenmusik werden sich The Fresh & Onlys Vergleiche zu Best Coast und anderen Nostalgikern anhören müssen. Ist sicher nicht verkehrt – aber man hat hier nie den Verdacht, dass strategisch klug tatöwierte Menschen heimlich für Werbespotsaufnahmen üben, sondern ungeduscht ihr Ding durchziehen.

    weitere Platten

    Early Years Anthology

    VÖ: 31.08.2015