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    Mission Of Burma
    Unsound

    VÖ: 13.07.2012 | Label: Fire/Cargo
    Text: Daniel Gerhardt
    8 / 12
    Mission Of Burma - Unsound

    Ey! Kann „Unsound“ wirklich ein neues Mission-Of-Burma-Album sein, wenn es im ersten Song keinen halb erstickten Schrei von Roger Miller gibt?

    Bisher ging jeder Opener einer Platte der Postpunk-Band aus Boston so los, dass erst mal gehobelt wird und Instrumentenspäne fallen, bis Roger Miller dazwischen brüllt, und diesmal ist es gar nicht so anders. Nur ist Opener eben nicht der Opener von „Unsound“, sondern das letzte Stück, und der Schrei kommt erst am Ende davon, lange nachdem die knirschenden Gitarren festgestellt haben, dass natürlich auch „Unsound“ ein Mission Of Burma-Album ist. Dass sie ausnahmsweise hinten beginnen, soll wohl verdeutlichen, wie anders die Dinge diesmal liefen: Zum ersten Mal wurden Instrumente getauscht und Songs auf Bässen geschrieben, und fast zum ersten Mal haben Mission Of Burma Bläser auf einer Platte. Anders als seine Vorgänger klingt das Album trotzdem nicht, Mission Of Burma bleiben zur allgemeinen Erleichterung die garstigen, drahtigen Säcke, die sie schon Anfang der 80er waren, bevor ein Tinnitus und diverse andere Probleme die Band für 19 Jahre aus der Bahn warfen. Miller singt die ganz gemeinen Songs, Clint Conley die fast genauso gemeinen, und Tonband-Schnibbler Bob Weston wäscht den Sound bei 90 Grad, bis sich die Gitarren anhören, als könnte man damit die superscharfen Messer aus der Teleshopping-Werbung durchschneiden. Entgegen ihrer Absichten haben Mission Of Burma also eher eine Verdichtungs- als eine Erneuerungs-Platte gemacht. Kürzer als „Unsound“ war noch keines ihrer Alben, kompakter und gleichmäßiger auch nicht, nur die Experimente der 2002er Comeback-LP „OnOffOn“ bleiben diesmal unangetastet. Solange die Nase am Ende blutet, ist das auch egal.

    weitere Platten

    The Obliterati

    VÖ: 16.06.2006

    ONoffON

    VÖ: 31.05.2004