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    Paradise Lost
    Tragic Idol

    VÖ: 20.04.2012 | Label: Century Media/Sony
    Text: Stefan Layh
    7 / 12
    Paradise Lost - Tragic Idol

    Wer sich jahrelang verwirrt gefragt hat, warum Paradise Lost im Doom-Metal-Reich als Heilige hofiert werden: „Tragic Idol“ ruft einige Argumente in Erinnerung.

    Bis weit in das neue Jahrtausend hinein hat die Band im gepflegten Zwei-Jahres-Rhythmus mit verdunkeltem Pop, elektronischen Fingerübungen und auf Depeche Mode geschminkten Banalitäten gelangweilt. Der Stiefel, den Paradise Lost herunterspielten, stank schon 1999 mit „Host“ zum Himmel. Dünner Doom-Rock aus dem Mittelfeld der Altherren-Liga, der so giftig klang wie die Scorpions auf Abschiedstournee. Deswegen musste sich 2009 so mancher heftig zwicken, als mit „Faith Divides Us – Death Unites Us“ ein echtes Lebenszeichen von Paradise Lost aufflackerte: mehr Doom, mehr Metal und die Gitarren konsequent einen Halbton tiefergelegt. Paradise Lost reisten weit zurück in die eigene Vergangenheit, um ihre Zukunft zu finden. Mit „Tragic Idol“ bleibt die Band in der richtigen Spur: 19 Jahre nach „Icon“ rammen Paradise Lost keinen zweiten Meilenstein in Grund und Boden. Dennoch ist „Tragic Idol“ ein deutlicher Wegweiser dorthin, wo Paradise Lost am stärksten waren und wieder sind. Hier beißt kein Kunstnebel in den Augen, nicht jeder Halbsatz von Nick Holmes geht zwangsläufig im Hall unter. „Tragic Idol“ gewährt ungeschönte Einblicke in das gesundete Knochengerüst einer Band, die nach schlaffen Jahren wissen will, ob die alten Muskeln noch da sind. Im Kontext der blutleeren Sünden, die sich Paradise Lost im Lauf der 00er Jahre geleistet haben, klingen „Theories From Another World“, „In This We Dwell“ oder der Titelsong wie düstere Offenbarungen. Auch wenn einige Aussetzer den positiven Gesamteindruck schmälern.

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