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    Glen Hansard
    Rhythm And Repose

    VÖ: 15.06.2012 | Label: Anti/Indigo
    Text: Karsten Köhler
    7 / 12
    Glen Hansard - Rhythm And Repose

    Mann mit Gitarre singt über Liebe. Wäre nicht weiter relevant, hätte dieser Mann nicht ein Händchen dafür, unscheinbare Melodien in große Gefühle zu verwandeln.

    Glen Hansard kennen einige als Sänger der irischen Rockband The Frames oder aus dem Low-Budget-Musikfilm Once, für den er gemeinsam mit der tschechischen Musikern Markéta Irglová den Soundtrack schrieb. Die Songs im Film waren schlicht und unaufdringlich, aber schön. Genauso sieht es auf Hansards Solodebüt aus: kleine Melodien, eine Band, die sich in Zurückhaltung übt, dazu die ehrliche Stimme dieses offenbar sehr bodenständigen Typen. Das reicht schon, um Wohnungen mit Wärme zu fluten, selbst wenn es draußen regnet. Denn so einfach gestrickt die Songs anfänglich meist sind, so unerwartet veredelt Hansard sie dann. In „High Hope“ und „Bird Of Sorrow“ füllt er Lücken in den Melodien, die anfangs gar nicht als solche zu erkennen sind. Ein Mal inbrünstig hoffnungsvoll, das andere Mal verzweifelt. Hansard schreit dann fast – immer ein Höhepunkt auf dem Album, denn seine Gefühlsausbrüche sind herzzerreißend und authentisch. An diesen Stellen hätten andere Songwriter ihre Streicher, Bläser und Klaviere theatralisch dazu arrangiert. Hansard tut das nicht – auch das macht sein Album so ehrlich. Aber „Rhythm & Repose“ fesselt nicht durchgängig, denn einige Songs werden nicht vom unscheinbaren Entlein zum Schwan. Vor allem gegen Ende durchläuft die Platte auch schwache Momente. Die darf sie aber haben, denn unerträglich unendliche Sonntagnachmittage verschönert „Rhythm & Repose“ auch so. Weder verlangt es volle Aufmerksamkeit, noch ertränkt es seine Hörer in Melancholie.

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