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    Keane
    Strangeland

    VÖ: 04.05.2012
    Text:
    4 / 12
    Keane - Strangeland

    Jedes zweites Wochenende zu Papa, und dann hängt das Popklavier im Stau. So geht der langweiligste Roadtrip des Sommers.

    Es fängt an, als würde es endlich aufhören. Tom Chaplin nudelt eine Melodie in die Ferne, schwärmerisch, aber schon halb raus, jetzt sind die Wunderkerzen auch gleich alle, das merkt doch eh keiner mehr. Dabei ist „You Are Young“ erst der erste Song auf Keanes viertem Album, es gibt noch elf andere, die aber eigentlich nicht anders sind. Manchmal shuffelt das Schlagzeug noch einen Fernsehgartenbeat unter die Seichtheit, die dieser Geradeaus-Pop mit Mitteln der Klassik ist. Man stelle sich Springsteen im weißen Leinenhemd und mit Andrea Kiwels Pistole im Rücken vor, wie er lachend die Augen aufreißt und dazu jemand in die Tasten haut: On The Road. Wobei Chaplin natürlich keine irgendwie markante Stimme hat, sondern mit der Ernsthaftigkeit eines Operettenstars, aber dreimal so dünn und egal dahinseihert. „I wish that I could be a journey’s end/ You were wrong with passing through.“ Ja, warum denn wohl? Wer sich ein langes Lebensende mit Keane vorstellen kann, der sitzt dabei auch gerne abends auf der Terrasse, redet beim zweitbilligsten Wein über den nächsten Sommerurlaub und räumt danach die Plastikstuhlauflagen wieder rein, dahinten kommt es schon ganz dunkel. Das „Sovereign Light Café“ könnte auch in Udo Jürgens Griechenland stehen, „Sea Fog“ leiht sich John Lennons weißen Flügen ohne das Talent dazu. „Strangeland“ ist nicht mal ein katastrophal schlechtes Album, nur eben so überhaupt nicht bemerkenswert, wie es von Melodie zu Melodie suppt, dass man sich wehmütig hinter die Autofenster der Anderen wünscht. 800 Kilometer Lokalradio Spaßwelle ohne Klimaanlage? Das wäre wenigstens noch was.

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