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    Amanda Rogers
    Hope From The Forgotten Woods

    VÖ: 27.04.2012 | Label: Make My Day
    Text: Britta Helm
    9 / 12
    Amanda Rogers - Hope From The Forgotten Woods

    Pianopop zum Nasekräuseln. Amanda Rogers bündelt große Traditionen zum Konzept.

    Da wäre zunächst, schaffen wir das aus dem Weg, die Tradition des kompromisslosen Do it yourself. Was kann so ein Artworkmensch heutzutage schon kosten? Egal, Amanda Rogers macht das selbst und verpackt „Hope From The Forgotten Woods“ in fast unleserliche Metalschnörkel und ein wildes Sammelsurium von Nacktfotos unter langem Haupthaar. Das gehört zum Konzept, irgendwie, das von Gewalt und Liebe und Scham und Racheträumen handelt. Die Hippie-Waldfrau wird zur 30er-Jahre-Knarrenlady, der leichte Klavierpop zur düster jazzigen Whiskeyfantasie. „When I get your heart, I’ll break it/ When I get your heart, I’ll take it apart.“ 16 Songs ist das siebte Album der amerikanischen Weltreisenden lang, trotz übergeordneter Geschichte wild und frei wie eh, zusammengehalten vor allem von Rogers’ sturer, schöne Stimme. Die haucht mal altmodisch, kippt dann in glasklare Höhen, erzählt hallend von Schmerz und trotziger Hoffnung. Das erinnert mit all dem surrenden Piano nicht nur an Vorkriegsdramen, sondern auch an die großen ernsten Singer/Songwriterinnen der 90er – Suzanne Vega, Sinead O’Connor, Wonderwall –, an die verkorksten Skandinavierinnen mit ihren starken Verkleidungen und an Amanda Palmer, wie sie gegen den Rest der Welt in die Tasten haut. „Hope From The Forgotten Woods“ könnte auch ein ruckelnder Schwarzweiß-Film sein, dessen Heldin zerrissen durch die Wälder stolpert, am Ende aber nicht gerettet wird, sondern sich die hohen Schuhe von den Füßen kickt, einen Revolver aus der Tasche zieht und das selbst in die Hand nimmt. „Oh me, oh my, I’ll feel sorry when he dies/ That’s a terrible, awful lie.“

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