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    Frankie Rose
    Interstellar

    VÖ: 23.03.2012 | Label: Memphis/Indigo
    Text:
    8 / 12
    Frankie Rose - Interstellar

    Frankie Rose hätte Außenministerin der Girl-Group-Garage werden können. Nee danke, dann lieber Astronautin am Synthesizerhimmel.

    Crystal Stilts, Vivian Girls, Dum Dum Girls. Drei Bands, bei denen Frankie Rose so lange Mitglied war, bis sich der Erfolg abzeichnete. Ihr kam das suspekt vor, sie brauchte ihre Freiheit. Im richtigen Moment abzuspringen ist eine Kunst, dem eigenen kreativen Stern zu folgen eine Verpflichtung. Abseits des Niedlichkeitsfirmaments lockt die Weite des Weltalls, und „Interstellar“ ist Roses Point of no Return. Es ist eine Platte für rosa Tapeten geworden, zwischen denen man auf dem Bett liegt und versprochene Küsse abzählt, aufgeputscht von Koffein und der eigenen ohnmächtigen Jugend. Im Fernsehen laufen hintereinander „Twin Peaks“ und ein Steven Spielberg-Film, entzerrt wie Schäfchenwolken und voller Versprechungen. Diese Platte hat keine Geduld für Songs (deren Texte alle auf einem Bierdeckel Platz fänden), sondern interessiert sich für hormonelle Wallungen auf pixeligen Scrollanimationen. LoFi aus der Steckdose. „All that I want/ Is a pair of wings to fly/ Into the blue/ Of a wide open sky.“ Schulmäppchenlyrik mit maximalem Sehnsuchtsfaktor wird nicht besser, The Cure flüstern im Hintergrund auf Japanisch. Das Schlagzeug dazu kommt aus einem Aerobic-Video, und Roses Stimme schwebt über allen Wipfeln. Gibt es eigentlich noch Spiegelkabinette? „Interstellar“ reflektiert Reflexionen aus den 80ern, bis nicht mal der tätowierteste Schiffschaukelanschubser noch mitreden kann, und verschwindet nach einem letzten Höhepunkt („Moon In My Mind“) im Äther. Junge Männer zum Mitreisen gesucht. Gerne auch ohne polizeiliches Führungszeugnis.

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