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    Dirty Three
    Toward The Low Sun

    VÖ: 24.02.2012 | Label: Bella Union/Cooperative/Universal
    Text: Henning Grabow
    8 / 12
    Dirty Three - Toward The Low Sun

    Das neue Album von Postrock-Pionier Warren Ellis reflektiert und erneuert seinen unbedingten Willen zum künstlerischen Anspruch.

    Das Ventil hierfür findet der Nick-Cave-Buddy und Ganzkörper-Geiger in der Reaktivierung der legendären Dirty Three, seinem Projekt mit Gitarrist Mick Turner und Schlagzeugwunder Jim White, allesamt zuletzt vor allem als Gastmusiker und Produzenten tätig. Doch nun leihen sie der avantgardistischen Grenzgänger-Erfahrung namens „Toward The Low Sun“ ihr musikalisches Können. Das letzte Album der drei Altmeister liegt sieben Jahre zurück, hörte auf den Namen „Cinder“ und enthielt damals noch untypische Gesangsausflüge. Von diesen wenden sich Dirty Three jetzt wieder ab, zugunsten ihrer altbewährten Instrumentals im Graubereich zwischen experimentellem Folk und Postrock. „Furnace Skies“ eröffnet die Platte mit einem ungestümen Dialog zwischen fliehendem Bass, mathrockigen Drums und freudig japsender Gitarre, bevor Ellis‘ Violine die ersten tonalen Schluchzer dazwischen setzt. Ein verstörender Beginn, der selbst manch wohlwollendem Ohr schnell zu viel werden könnte, dafür aber gleich einmal klar stellt: Dirty Three sind nicht interessiert daran, irgendeinem Harmonie-Bedürfnis nachzukommen. Die komplexe und fordernde Grundstruktur von „Toward The Low Sun“ bleibt auch im weiteren Verlauf bestehen, auch wenn das Tempo mitunter gedrosselt wird. Hier agieren drei bemerkenswerte Künstler auf Augenhöhe, setzen einander unter Druck und beflügeln sich gegenseitig zu psychedelisch-morbiden Lärmkaskaden. Das ist handwerklich starker, experimenteller Rock, dem trotzdem die Warnung des Steppenwolf-Traktats vorausgeschickt werden muss: Nicht für Jedermann – nur für Verrückte.

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