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    Santigold
    Master Of My Make Believe

    VÖ: 11.05.2012 | Label: Warner
    Text: Daniel Gerhardt
    8 / 12
    Santigold - Master Of My Make Believe

    Santi White hat geweint und viel gezweifelt in den vier Jahren seit ihrem Debütalbum. Mit Master Of My Make-Believe reißt sie sich zusammen und sabotiert den Pop von innen heraus.

    Im Vorfeld des Albums hat sich Santi White mit Nachdruck in der aktuellen Poplandschaft positioniert: Das Video zu ihrem neuen Track „Big Mouth“ ist als Lady-Gaga– und Katy-Perry-Diss kaum misszuverstehen, und in Interviews zieht sie klare Linien zwischen Kunst und Wegwerfmusik, Wahrhaftigkeit und Selbstinszenierung oder Santigold und den anderen. „Master Of My Make-Believe“ ist allerdings nicht das große Statement-Album, das man nach solchen Aussagen erwarten konnte, und schon gar keine Verweigerungsplatte. White arbeitet weiter mit den Produzenten und Songwritern zusammen, die durch ihr erstes Album an den Mainstream herangeführt wurden und ihn längst mitgestalten; dass auch Nick Zinner (Yeah Yeah Yeahs), Dave Sitek (TV On The Radio) und Q-Tip an ihrer neuen Platte beteiligt sind, beeinflusst die Richtung kaum. Ist aber voll okay: „Master Of My Make-Believe“ sieht durch Siteks Brillengläser betrachtet genauso gut aus wie im Nicki-Minaj-Nachbau „Look At These Hoes“. Die Platte erneuert nichts, spielt aber auf der Höhe der Zeit, indem sie keine klaren Trennungslinien zieht und wenig Berührungsängste kennt. Statt sich abzuwenden, macht White das Mutigere: Sie eurodancet am Klavier von „Disparate Youth“, stöbert mit „Fame“ durchs Einzugsgebiet von M.I.A. und sucht auch sonst so oft es geht den direkten Vergleich zu allem, was modern und erfolgreich ist. Könnte man nach vier Jahren für zu wenig halten – wenn „Master Of My Make-Believe“ die meisten dieser Vergleiche nicht so souverän gewinnen würde.

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